Jetzt geht es zur Sache – Grünberg verlässt Continental auf Druck der Schaeffler-Gruppe
Der Übernahmekampf wurde gewonnen, dann begann der Kampf um die Macht bei der Continental AG. Diesen Kampf hat das Familienunternehmen Schaeffler nun gewonnen. Hubertus von Grünberg stellt seinen Vorsitz im Aufsichtsrat Verfügung – und tritt kurzfristig ab. Es war zu erwarten gewesen, dass der Druck, den Schaeffler ausgeübt hat nach der Übernahme von 90 Prozent der Conti-Aktien, 49,9 Prozent wie vereinbart im Eigenbesitz, der Rest bei den sechs den Kredit dafür gewährenden Banken „geparkt“, immer stärker werden würde.
Heute gab Continental dann folgende Mitteilung an die Presse heraus:
„Continental AG und Schaeffler Gruppe haben die Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit auf der Grundlage der Investorenvereinbarung konkretisiert. Der Aufsichtsrat der Continental hat den Vorstand der Continental gebeten, unter der Füh¬rung des Vorstandsvorsitzenden Karl-Thomas Neumann Konzepte für eine Kooperation zwischen den Automobilsparten beider Konzerne zu erarbeiten. Es ist das gemeinsame Ziel von Continental und Schaeffler, in Deutschland einen zweiten globalen Champion im Automobil-zuliefergeschäft zu schaffen. Zugleich nahm der Aufsichtsrat zustimmend den Vorschlag des Vorstands zur Kenntnis, den Prozess für eine organisatorisch und rechtlich selbstständige Rubber Group (Carve-out) einzuleiten. Dieser Prozess wird unter enger Begleitung des der-zeitigen Aufsichtsratsvorsitzenden der Continental, Hubertus von Grünberg, erfolgen.
Vor diesem Hintergrund möchte Hubertus von Grünberg den Vorsitz im Aufsichtsrat kurzfris-tig zur Verfügung stellen. Der Aufsichtsrat hat sich darauf verständigt, der Schaeffler Gruppe vier Mandate anzubieten, wie dies in der Investorenvereinbarung vorgesehen ist. Die Schaeffler Gruppe hat Maria-Elisabeth Schaeffler, Georg Schaeffler, Jürgen Geißinger und Rolf Koerfer als Kandidaten benannt. Sobald diese Aufsichtsräte vom Amtsgericht bestellt sind, wird der Aufsichtsrat zügig einen neuen Vorsitzenden wählen. Der Aufsichtsrat hat sich weiter auf die Kandidatur von Rolf Koerfer für den Vorsitz verständigt. Hubertus von Grünberg wird dem Aufsichtsrat weiterhin angehören.“
(Quelle: Continental)