Erholung am Beteiligungsmarkt setzt sich fort
Frankfurt (ots) –
– German Private Equity Barometer steigt um 6,8 Zähler
– Stimmungsaufschwung sowohl bei Frühphasen- als auch bei
Spätphasenfinanzierern
– Positiver Trend auch bei Fundraising und Exitoptionen
Die im Schlussquartal 2011 begonnene Erholung am deutschen
Beteiligungskapitalmarkt setzte sich in den ersten drei Monaten des
Jahres 2012 fort: Der Stimmungsindikator für die Branche, das von KfW
und BVK berechnete German Private Equity Barometer, stieg um weitere
6,8 Zähler und liegt nun mit 42,8 Punkten wieder über seinem
langjährigen Durchschnitt (36,3 Punkte). Seinen jüngsten
Rekordeinbruch im Herbst 2011 konnte der Indikator damit binnen
zweier Quartale um fast die Hälfte kompensieren.
Die gestiegene Zuversicht der Beteiligungsfinanciers wird gestützt
von einer wieder etwas positiveren Einschätzung der konjunkturellen
Entwicklung, die sie auf künftige bessere Geschäfte hoffen lässt.
Ursächlich für den Anstieg des German Private Equity Barometes sind
dementsprechend auch die besseren Erwartungen für künftige Geschäfte
in den nächsten sechs Monaten: Sie legten im ersten Quartal deutlich
um 12,9 Zähler auf 47,6 Punkte zu. Die Einschätzung der aktuellen
Geschäftslage hingegen veränderte sich nur marginal und erreicht nun
den Stand von 38 Punkten (+0,8 Zähler).
Das Frühphasensegment des Beteiligungsmarktes zeigt sich im ersten
Quartal 2012 besonders gut gelaunt: Sowohl die aktuelle
Lageeinschätzung (+9,5 auf 43,6 Punkte) als auch die
Geschäftsaussichten (+20,1 auf 44,3 Punkte) verbesserten sich hier
deutlich. Die Frühphasenfinanzierer signalisieren dabei, dass die
Entscheidung für neue Engagements durch die aktuell wieder etwas
vorteilhafter eingeschätzte Fundraisingsituation erleichtert wird.
Die Spätphasenfinanzierer hingegen bleiben noch zurückhaltender:
Zwar erwarten auch sie bessere Geschäfte (+7,2 auf 49,8 Punkte) und
verweisen auch auf erfolgreichere Exitmöglichkeiten. Ihre Bewertung
der aktuellen Geschäftslage fällt aber leicht schlechter aus als im
Vorquartal (-5,3 auf 34,3 Punkte). Diese Zurückhaltung ist
verständlich: Die Verwerfungen an den internationalen Aktien und
Anleihenmärkten im letzten Herbst haben die Stimmung in diesem
Marktsegment besonders hart getroffen.
Der Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, Dr. Norbert Irsch, freut
sich über die positiven Signale aus dem Beteiligungsmarkt, warnt aber
vor zu viel Euphorie: „Die deutliche Verbesserung der Stimmung ist
zwar erfreulich, aber noch mit Vorsicht zu beurteilen. Denn die
positive Entwicklung basiert stark auf der Hoffnung, dass die
internationalen Finanzmärkte sich weiter beruhigen. In der Frühphase
stellen wir zudem fest, dass trotz der Aufhellung beim Fundraising
noch immer die pessimistischen Stimmen überwiegen. Außerdem dämpft
die nur schleppende Erholung der Bewertung von Exits die Aussichten
relativ stark.“
BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs ergänzt: „Die positiveren
Einschätzungen bei den Sorgenkindern Fundraising und Exits
überraschen etwas. Trotzdem freut uns insbesondere die
Stimmungsverbesserung in der Frühphase. Ob dies über den weiteren
Jahresverlauf anhält, bleibt abzuwarten. Wir sind jedoch
zuversichtlich, dass die optimistischen Erwartungen der
Beteiligungsgesellschaften an den Geschäftsverlauf auch erfüllt
werden. Leider bleiben aber vor allem gesamtwirtschaftliche und
politische Unsicherheiten.“
Das aktuelle German Private Equity Barometer steht unter
www.kfw.de/gpeb zum Download zur Verfügung.
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