Navigieren im Nebel / Deloitte CFO Survey: CFOs steuern durch unsichere Zeiten / Individuelle Geschäftsaussichten positiv
Frankfurt/München (ots) – Laut Deloitte CFO Survey beurteilen die
112 befragten CFOs deutscher Großunternehmen ihre Geschäftsaussichten
positiver als noch vor drei Monaten. Für die Wirtschaft insgesamt
erwarten sie steigende Umsätze und Mitarbeiterzahlen. Im eigenen
Unternehmen steht organisches Wachstum weit oben auf der
Prioritätenliste, aber auch defensive Maßnahmen. Die außergewöhnlich
hohe Unsicherheit im Umfeld rührt aus der Euro-Krise. Weit über die
Hälfte der Befragten sehen die Maßnahmen zur Bewältigung als
unzureichend an. Bei der Finanzierung favorisiert die Mehrheit
Unternehmensanleihen. Die Kreditaufnahme bereitet meist keine
Probleme – dennoch soll Verschuldung abgebaut werden. Die höchste
Priorität für die Finanzchefs hat momentan die Unternehmenssteuerung
– Finanzierungsfragen stehen zurück. Als größte CFO-Herausforderung
sehen sie die Umsetzung komplexer Transformationsprogramme.
„Einerseits schätzen die CFOs Lage und Perspektiven ihres
Unternehmens positiv ein. Andererseits sehen sie aber erhebliche
Unsicherheiten. Insgesamt wollen sie sich auf organisches
Unternehmenswachstum, Cashflow-Absicherung und Kostenreduzierung
fokussieren und rechnen in den nächsten zwölf Monaten mit einem
Rückgang der operativen Margen“, erklärt Rolf Epstein, Partner und
Leiter CFO-Services bei Deloitte.
Positiventwicklung in einem schwierigen Umfeld
Die befragten CFOs gehen mehrheitlich nicht davon aus, dass sich
die Lage ihrer Unternehmen in den nächsten Monaten verschlechtern
wird. Immerhin 28 Prozent rechnen sogar mit einer Verbesserung. Nur
16 Prozent fürchten eine gegenläufige Entwicklung. Andererseits
halten 80 Prozent ihr Umfeld für überdurchschnittlich volatil und
sehen dadurch zahlreiche Risiken.
Größtes Risiko: Euro-Krise
Insbesondere die Euro-Krise sorgt für Unsicherheit. Nur drei
Prozent glauben, dass sie mit den bisherigen Maßnahmen überwunden
werden kann. Dafür halten 43 Prozent Euro-Austritte in den nächsten
fünf Jahren für möglich. Mit 70 Prozent befürchtet eine deutliche
Mehrheit vor allem einen krisenbedingten Nachfragerückgang. Die
nächsthäufig genannte Folge einer sich fortsetzenden Euro-Krise ist
das Währungsrisiko nach Austritt einzelner Staaten – damit rechnen
„nur“ 32 Prozent.
Strategie: im Zweifel defensiv
Im Spannungsfeld zwischen externen Unsicherheiten und positiver
Einschätzung der eigenen Geschäftsaussichten, setzen die befragten
CFOs auf eine defensiv ausgerichtete Strategie. Das bedeutet:
Maßnahmen zur Erhöhung des operativen Cashflows, Kostensenkungen und
Verringerung des Verschuldungsgrads sind in ihrer Gesamtheit derzeit
wichtiger als offensive Schritte wie Produkteinführungen, Expansion
in neue Märkte oder Firmenübernahmen. Dennoch steht organisches
Wachstum klar auf Platz 1 der Prioritätenliste. Nach Branchen
betrachtet zeigen sich Life Science und Consumer Business eher
offensiv, die Finanzdienstleister und die Fertigungsindustrie dagegen
defensiv. Eine Mehrheit (56%) rechnet branchenübergreifend mit
verstärkten M&A-Aktivitäten.
Sparsamkeit trotz verfügbarer Kredite
Ähnlich ist das Bild beim „Kerngeschäft“ der CFOs, der
Finanzierung. Hier stehen neben Unternehmensanleihen auch Kredite
hoch im Kurs – die Kreditaufnahme bei einer Bank wird grundsätzlich
als attraktiv bewertet. Eine Kreditklemme scheint für die CFOs kein
Thema zu sein, die Konditionen werden mehrheitlich als günstig
beurteilt. Jedoch herrscht Skepsis gegenüber einem hohen
Fremdfinanzierungsgrad im eigenen Unternehmen. Für die befragten CFOs
ist das jedoch kein Grund zur Sorge: Ihrer Ansicht nach sind die
meisten Unternehmen angemessen fremdfinanziert – nur ein Viertel ist
anderer Ansicht. Dennoch will die Mehrheit beim eigenen Unternehmen
verstärkt Schulden abbauen und auf absehbare Zeit keine Bilanzrisiken
eingehen.
Strategieumsetzung ist Hauptaufgabe der CFOs
Nicht zuletzt das schwierige Umfeld sorgt dafür, dass die
Anforderungen an die CFOs steigen. Ihr Aufgabenspektrum wächst
stetig: Ein klarer Schwerpunkt liegt derzeit bei der
Strategieumsetzung und Unternehmenssteuerung, wogegen Fragen zur
Finanzierung eher in den Hintergrund treten. Dennoch ist die Hälfte
der Befragten intensiv mit der Optimierung der Finanzorganisation
befasst, ein Viertel konzentriert sich auf das Talent Management. Die
größte Herausforderung sehen die Umfrageteilnehmer (64%) in der
Umsetzung hoch komplexer Transformationsprogramme, wobei ein
Finanzbezug nicht unbedingt gegeben sein muss.
„Trotz guter Aussichten tendieren die CFOs zu einer vorsichtigen
Unternehmensstrategie. Sie wollen jedoch ihre Marktposition gezielt
ausbauen, Umsatz und Mitarbeiterzahlen steigern. Es bestehen eine
hohe Risikoaversion und ein Fokus auf eine eher umsichtige
Unternehmenspolitik“, schließt Dr. Alexander Börsch, Leiter Research
bei Deloitte Deutschland.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/dg0MD zum
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für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
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Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. „To be the Standard of
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gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
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herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
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