Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Milliardenzockerei bei US-Großbank

Bielefeld (ots) – Es ist unglaublich, aber wahr. Ausgerechnet die
bislang als Musterschüler geltende US-Großbank JP Morgan Chase hat
mit hochriskanten Finanzwetten Milliarden verzockt. Das bringt der
gesamten Branche einmal mehr den Ruf ein, für die Rendite hohe
Risiken ohne Rücksicht auf Verluste einzugehen. Anleger und
Steuerbürger können dem von Gier getriebenen Handeln nur fassungslos
staunend zuschauen. Sie aber sind es am Ende, die das ganze Dilemma
ausbaden müssen. Als zwangsverpflichtete Bankenretter oder als
Kleinaktionäre, die unter Kursverlusten und Dividendenausfällen
leiden. Der Zockerskandal bei JP Morgan verstärkt einmal mehr das
ungute Gefühl, dass die Finanzjongleure einfach nicht unter Kontrolle
zu bringen sind. Und das trotz der tiefen Krise, die das
unverantwortliche Handeln der Welt vor wenigen Jahren eingebrockt hat
und die bis heute noch nachwirkt. Es wird allerhöchste Zeit, diesem
ungebändigten Treiben endlich ein Ende zu setzen. Aktuell bleibt
leider nur, zu konstatieren, dass weder die Banken noch die Politik
die richtigen Lehren gezogen haben.

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