Neue OZ: Kommentar zu Nabucco-Vorhaben / RWE
Osnabrück (ots) – Glaube erschüttert
Es ist gar nicht lange her, da konnte nichts den Glauben der
RWE-Spitze an die Machbarkeit des Nabucco-Vorhabens erschüttern. Wer
ein so großes, langfristig angelegtes Projekt anpackt, lässt sich
durch nichts aus der Ruhe bringen. Zweifel perlen an ihm ab.
So schien es. Offenbar machen sich in der Essener Konzernzentrale
jetzt doch Bedenken breit. Das Projekt wird – bei Pipelines nicht
unüblich – wesentlich teurer als ursprünglich veranschlagt. Zudem
droht mit der ebenfalls geplanten russischen Southstream-Leitung
starke Konkurrenz.
Von den ungarischen, rumänischen und bulgarischen Energiekonzernen
können RWE und die österreichische OMV kaum Hilfe beim Schultern der
zusätzlichen Kosten für Nabucco erwarten.
Vor einigen Jahren wären die Essener vielleicht entschlossen in
die Bresche gesprungen. Aber heute? In den ersten drei Monaten des
Jahres ist der RWE-Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um
fast neun Prozent gesunken. Die Abschaltung des Kernkraftwerkes
Biblis und das schwächelnde Gasgeschäft hinterlassen Spuren.
Konkurrent Eon dagegen erzielte im ersten Quartal Wachstum. Auch
in Sachen Pipeline sind die Düsseldorfer weiter: Die russisch
kontrollierte Nordstream-Leitung durch die Ostsee, an der Eon
beteiligt ist, wird längst gebaut. Der Weg dorthin war schwierig – im
Vergleich zu den Problemen des Nabucco-Konsortiums war er ein
Spaziergang.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Quelle: http://www.presseportal.de/pm/58964/2251987/neue-oz-kommentar-zu-nabucco-vorhaben-rwe/api