Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu JPMorgan von Christine Hochreiter

Regensburg (ots) – Der jüngste Spekulations-Skandal in den USA ist
ein Menetekel. Der Fall JPMorgan Chase zeigt, dass – nach dem Motto:
Die Krise war gestern – in den Bankentürmen schon längst wieder wild
gezockt und gewettet wird. Und er beweist auch, dass die bisherigen
Reförmchen des Finanzmarkts solche Auswüchse nicht verhindern können.
Wenn nicht einmal die Top-Adresse an der New Yorker Wall Street ihre
Risiken beherrscht, dann sollte endlich von der Politik die Notbremse
gezogen werden. Vorschläge für eine entsprechende Gesetzgebung gab
und gibt es zuhauf. Doch die Banken-Lobby sorgte dafür, dass diese
gar nicht oder nur mehrfach weichgespült umgesetzt wurden. So hat
sich JPMorgan-Boss Jamie Dimon stets gegen die „Volcker Rule“
gestemmt. Die beruht auf einer Idee des Ex-Notenbankchefs Paul
Volcker und hat das Ziel, Kreditinstituten, die mit Einlagen von
Kunden arbeiten, den Handel auf eigene Rechnung zu verbieten. Nun
sollte sein Haus aber den Stein der Regulierung – unfreiwillig – ins
Rollen bringen und dafür sorgen, dass der Branche Zügel angelegt
werden.

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