Die Erzeugerpreise sind im Sinken begriffen – Gleich 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr
Das Statistische Bundesamt konnte heute gute Zahlen veröffentlichen. Nach einem andauernden Anstieg der Erzeugerpreise sind diese nun rückläufig, was sich zum einen positiv auf die Wirtschaft auswirkt, das die Unternehmen so mehr Geld für Investitionen zur Verfügung haben. Auf der anderen Seite freut es natürlich die Verbraucher, da diese, zumindest in einigen Bereichen, wohl weitere Preissenkungen für Konsumgüter erwarten können.
„Erzeugerpreise März 2009: – 0,5% gegenüber März 2008
WIESBADEN – Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im März 2009 um 0,5% niedriger als im März 2008. Einen stärkeren Preisrückgang hatte es letztmalig im September 2002 gegeben (– 1,1%). Gegenüber Februar 2009 sank der Index um 0,7%.
Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate hatten im März 2009 die Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden). In diesem Bereich sanken die Preise im Jahresvergleich um 3,9%. Gegenüber Februar 2009 gingen sie um 0,9% zurück. Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus waren 25,3% billiger als im Vorjahresmonat (gegenüber Februar 2009: + 0,8%), Walzstahl verbilligte sich um 15,1% (gegenüber Februar 2009: – 8,1%). Auch die Preise für Futtermittel für Nutztiere lagen um 19,9% unter dem Vorjahresniveau (gegenüber Februar 2009: – 2,3%). Dagegen waren Düngemittel um 33,4% teurer als im März 2008 (gegenüber Februar 2009: + 0,7%).
Die Preise für Verbrauchsgüter sanken gegenüber März 2008 um durchschnittlich 1,4% (gegenüber Februar 2009: – 0,2%). Nahrungsmittel waren insgesamt um 3,5% billiger (gegenüber Februar 2009: – 0,4%). Besonders starke Preisrückgänge waren im Vorjahresvergleich für Milch und Milcherzeugnisse zu verzeichnen (– 14,6%). Hier sind die Preise seit sieben Monaten kontinuierlich rückläufig, allein gegenüber Februar 2009 um 1,3%.
Für Investitionsgüter lag die Jahresteuerungsrate im März 2009 bei + 1,5%. Gegenüber Februar 2009 veränderten sich die Preise nicht.
Die Energiepreise lagen im März 2009 um 2,0% über dem Vorjahresstand, gingen jedoch gegenüber Februar 2009 um 1,4% zurück. Ohne Berücksichtigung von Energie sanken die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 1,4% und lagen um 0,5% niedriger als im Februar 2009.
Die Preisentwicklung verlief bei den einzelnen Energieträgern weiterhin sehr unterschiedlich.
Mineralölerzeugnisse waren um 25,3% billiger als im März 2008 und verbilligten sich gegenüber Februar 2009 um 2,1%. Leichtes Heizöl wies hier mit – 43,6% einen besonders hohen Preisrückgang gegenüber März 2008 auf; Dieselkraftstoff wurde um 25,8% billiger.
Die Preise für Strom ohne Berücksichtigung der Netznutzungsentgelte lagen im März 2009 insgesamt um 4,2% unter dem Vorjahres¬niveau und sanken gegenüber Februar 2009 um 2,4%. Während die Preise für die Abgabe an Weiterverteiler um 12,1% unter dem Vorjahresniveau lagen, mussten Haushalte 5,3% mehr bezahlen als im März 2008. Die Netzentgelte für Strom stiegen im Vorjahresvergleich erstmals seit Beginn ihrer Beobachtung im Jahre 2005 (+ 0,4% gegenüber März 2008).
Ein besonders hoher Preisanstieg war bei den Preisen für Erdgas zu verzeichnen. Sie erhöhten sich seit März 2008 um 30,0% (gegenüber Februar 2009: – 1,2%). Haushalte zahlten 18,3% mehr als im März 2008, gegenüber Februar 2009 sanken die Erdgas¬preise um 0,7%. Dagegen mussten Ortsgasversorgungsunternehmen 36,6% und Weiter¬verteiler 35,9% mehr bezahlen als im März 2008 (– 1,0% beziehungsweise gegen¬über Februar 2009: – 1,5%).“ (Quelle: Destatis)
Ob die Preissenkungen wirklich an die Endverbraucher weitergegeben werden, das wird sich erst noch zeigen. Besonders im Energiebereich ist das interessant für den Verbraucher. Was bringen Förderungen zur Sanierung, wenn die Energiepreise in unendliche Höhen steigen?