Anleihekaufprogramm der EZB: ifo-Präsident Sinn kritisiert Wertpapier-Käufe

Seit heute ist es im Gange, das milliardenschwere Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank, das bis September 2016 laufen soll. Viele Experten bezweifeln den Sinn und Zweck des Ankaufs von Staatsanleihen und anderer Wertpapiere durch die EZB, auch vom Präsident des ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, wurde nun wieder Kritik laut.

„Ifo-Präsident Sinn kritisiert Wertpapier-Käufe durch Zentralbank
 
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat die Wertpapier-Käufe der Europäischen Zentralbank kritisiert. „Die Begründung dafür ist nur vorgeschoben, denn es gibt keine Deflation im Euroland, sondern einen konjunkturell hochwillkommenen Absturz der Ölpreise“, erklärte Sinn am Montag in München. „Das kurbelt die Konjunktur an, aber muss doch nicht bekämpft werden.“ Tatsächlich führe das Kaufprogramm zur Abwertung des Euro, was ja schon geschehe. „Doch das darf die EZB nicht sagen, denn eine Wechselkurspolitik ist nicht ihr Auftrag“, fügte Sinn hinzu. „Außerdem erleichtert das Programm den Staaten die Verschuldung mit der Druckerpresse, was verboten ist. Und bei 20 Prozent der Käufe werden faktisch Eurobonds durch die Hintertür eingeführt, wegen der Haftungsgemeinschaft über die EZB.““

Quelle Pressemitteilung: ifo Institut für Wirtschaftsforschung