Baufinanzierung ohne Eigenkapital wird zum Alltag der Bundesbürger

Früher waren sie verpönt, die Baukredite ohne Eigenkapital. Wer eine Baufinanzierung aufnehmen wollte, oder einen Immobilienkredit von seiner Bank oder Sparkasse haben wollte, der musste auch eigenes Kapital für sein zukünftiges Eigenheim mitbringen. Je nach Kreditinstitut und Kreditvertrag lag der Anteil an Eigenkapital bei 30 bis 50 Prozent, mitunter sogar bei 70 Prozent.

Vollfinanzierung statt Eigenkapital

Diese Zeiten sind vorbei. Immer mehr Banken vergeben mittlerweile Baufinanzierungen ohne Eigenkapital, und nehmen damit eine Vollfinanzierung beim Kauf oder Bau einer Immobilie durch einen Baukredit oder eine Immobilienfinanzierung vor.

Dies hat für zukünftige Eigenheimbesitzer den Vorteil, dass sie in den Zeiten niedriger Bauzinsen, und in genau einer solchen Zeit befinden wir uns derzeit. Nicht noch Geld auf die Seite gelegt haben müssen, um eine Baufinanzierung oder einen Immobilienkredit aufzunehmen. Sondern gleich kaufen oder bauen bzw. bauen lassen können.

Das teure Dilemma: die Anschlussfinanzierung

Der Nachteil: Vollfinanzierungen im Bereich der Baukredite und Immobilienfinanzierungen sind eine teure Angelegenheit. Das damit einhergehende höhere Risiko lassen sich die Kreditgeber natürlich bezahlen, mit meist höheren Zinsen, als es bei Finanzierungen vom Immobilienkauf und Eigenheimbau mit Eigenkapital der Fall ist. Zudem erfolgt mit solchen Vollfinanzierungen eine Verschuldung über meist Jahrzehnte hinweg. Und wer jetzt keine lange Zinsbindung wählt, der hat am Ende möglicherweise das bittere Erwachen, weil die Baufinanzierung zwar anfangs günstig ist, aber bei der Anschlussfinanzierung die Zinsen möglicherweise deutlich höher liegen, als es jetzt der Fall ist. Dann müssen die Raten für den Baukredit aber immer noch abgezahlt werden, und dies zu stemmen, könnte gerade für Eigenheimbesitzer, welche einstmals eine Baufinanzierung oder einen Immobilienkredit ohne Eigenkapital aufgenommen haben, eine schwierige Sache sein.