Eilmeldung – Offizielle Erklärung des Bundesfinanzministeriums zur Lage der Hypo Real Estate
Soeben hat das Bundesministerium für Finanzen endlich eine offizielle Verlautbarung zu der Lage der Hypo Real Estate und dem Rettungspaket für die Münchner Großbank herausgegeben. Im genauen Wortlaut natürlich hier bei uns zu finden. Denn uns ist wichtig, dass Sie den Überblick haben und nicht nur Auszüge zu lesen und zu sehen bekommen. Die Presseerklärung im Detail:
“Gemeinschaftliche Rettungsaktion der Hypo Real Estate steht
Lösung für zusätzliche Liquiditätserfordernisse
In der vergangenen Woche einigten sich der private Finanzsektor und EZB/Bundesbank darauf, der Hypo Real Estate zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen, um die Bank vor der Pleite zu bewahren und Schaden vom Finanzplatz Deutschland und der deutschen Volkswirtschaft abzuwenden.
Nachdem zum Wochenende bekannt wurde, dass es auf Seiten der Hypo Real Estate einen größeren Finanzierungsbedarf gab als erwartet, hatten die Banken ihre Zusagen zur Mitfinanzierung des Rettungspaketes zunächst zurückgezogen.
Um unkalkulierbare Risiken für den gesamten Finanzplatz Deutschland abzuwenden, brachte die Bundesregierung alle Parteien erneut an einen Tisch. Am 5. Oktober zu später Stunde einigten sich das Bundesfinanzministerium, die Deutsche Bundesbank, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sowie Spitzenvertreter der deutschen Kredit- und Versicherungswirtschaft auf ein umfassendes Rettungspaket für die Münchner HRE: Im Rahmen einer gemeinschaftlichen Rettungsaktion wird der Hypo Real Estate zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen.
Dafür wird der HRE-Gruppe neben den von der Deutschen Bundesbank und dem Finanzsektor zur Verfügung gestellten Kreditlinien in Höhe von 35 Mrd. Euro [Glossar] ein weiterer, ebenfalls besicherter Liquiditätskredit in Höhe von 15 Mrd. Euro gewährt. Mit dieser gemeinschaftlich gefundenen Lösung wird das Institut stabilisiert und damit der Finanzplatz Deutschland in schwierigen Zeiten gestärkt.
Schaden von Deutschland abwenden
Bundesfinanzminister Steinbrück betonte, es gehe darum, Schaden von Deutschland abzuwenden. Die Bundesregierung wird die sich möglicherweise ergebenden Ausfallrisiken – unter Beteiligung der privaten Banken – im Rahmen einer Bürgschaft absichern. Dieser Schritt erfolgte in enger Abstimmung mit der Bundesbank/Europäischen Zentralbank (EZB), der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und anderen Regierungen in Europa.
Wichtig ist: Die getroffene Vereinbarung bringt für die Steuerzahler keine zusätzlichen Lasten. Die Übernahme der Bürgschaft ist nicht gleichbedeutend mit einer konkreten Übernahme von Verlusten. Der Bundeshaushalt wird durch die Garantie nicht zusätzlich belastet. Dies ist nur der Fall, wenn die Bürgschaft tatsächlich zur Deckung herangezogen werden muss. Dies gilt als nicht wahrscheinlich.
Domino-Effekt verhindern
Die Bundesregierung wird mit der Übernahme der Bürgschaft ihrer Verantwortung für den Finanzplatz Deutschland gerecht. Die Übernahme der Bürgschaft war unverzichtbar, um eine drohende Illiquidität der Hypo Real Estate abzuwenden. Diese hätte aufgrund der weit reichenden Verflechtungen der Hypo Real Estate mit anderen Finanzinstituten zu einer bedrohlichen Fortsetzung der Finanzmarktkrise in Deutschland geführt – mit schwerwiegenden Schäden für Wachstum und Arbeitsplätze. Dies galt es zu verhindern.
Die Bürgschaft im Detail
Gemeinsam mit dem Bund werden sich auch die privaten Banken an der Ausfallbürgschaft beteiligen: Der vom Bund zur Verfügung gestellte Bürgschaftsrahmen von 35 Mrd. Euro bleibt unverändert. Bis zu einer Gesamthöhe von 14 Mrd. Euro tragen die Banken 60 Prozent und der Bund 40 Prozent der möglichen finanziellen Belastungen, die sich aus einer Inanspruchnahme der Garantie ergeben könnten.”
Es wird sich in der nächsten Zeit zeigen, was die Hypo Real Estate davon umsetzen wird und wie es weiter gehen wird mit einem der wichtigsten Finanzinstitute in unserem Land. Dass die HRE wichtig ist für den Fortbestand unserer Wirtschaft, zeigt allein das vehemente Eingreifen von Finanzminister Peer Steinbrück und auch die klaren Worte von unserer Kanzlerin, Angela Merkel. Nun kann es weiter gehen und die Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Ich bin der Ansicht, ganz persönlich, dass die soeben in Gang gekommene Rezession nur von kurzer Dauer sein wird. Hoffen wir alle, dass ich mich nicht irre. 🙂
Und wer trotz des Einbruchs der Aktienkurse immer noch Mut zur Geldanlage hat (und dieser Mut ist alles andere als verkehrt!), der sollte sich gerade in dieser Zeit die Anlage eines Teils seines kleineren oder größeren Vermögens in Wertpapieren überlegen. Informationen zur Depoteröffnungen und günstigen Depoteinrichtungen finden Sie hier.