Schwarmfinanzierung: Erstmals Insolvenzantrag bei einem Crowdfunding-Immobilienprojekt

Crowdfunding ist eine spannende Sache. Doch die Schwarmfinanzierung kann für Anleger auch in die Hose gehen. Das zeigt der erste Insolvenzantrag bei einem Crowdfunding-Immobilienprojekt. Über Zinsland hatten sich dazu zwei Projektentwicklungsgesellschaften Geld geliehen für den Bau der Mikroapartmenthäuser Luvebelle in Berlin-Tempelhof. Doch der Rückzahlungstermin wurde nicht erreicht. Wenige Wochen vor diesem stellten die Gesellschaften Insolvenzantrag. Dies berichtet das Onlineportal der Stiftung Warentest.

Renate Daum, Finanzexpertin der Stiftung Warentest: „Der Fall illustriert, welch böse Überraschungen beim Crowdfunding drohen können, denn die Finanzierungsstruktur wirkte in der Fundingphase eher risikoarm.“

Den Anlegern aus der Crowd wurden 7 Prozent für das Crowdfunding-Immobilienprojekt geboten. Laut Stiftung Warentest erschien das Projekt „aussichtsreich und wegen des hohen Kapitaleinsatzes des Entwicklers als eher wenig riskant“. Die unabhängige Stiftung Warentest weiter: „Die von den Projektgesellschaften genannten Gründe für den Insolvenzantrag sind nicht ohne weiteres nachvollziehbar.“ Um den Insolvenzantrag, den ersten im Bereich des Immobilien-Crowdfunding, ranken sich nun natürlich viele offene Fragen. Die hohen Risiken solcher Projekte sind dadurch erneut offensichtlich geworden.