Bankenregulierung oder alles neu? Es wird Zeit für eine Finanzmarktregulierung
In „Das Duell bei n-tv“ bezieht der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, Stellung zum Thema „Zahnlos gegen Zocker: Politik zu schwach?“. Er fordert, statt einer reinen Bankenregulierung, einen tiefgreifenden Einschnitt in die Finanzmärkte mit einer umfassenden Finanzmarktregulierung.
„Ex-Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter heute in „Das Duell bei n-tv“: Wenn man die Bankbilanzen heute belastet, belastet man besonders diejenigen, die den Mist nicht gemacht haben
Prof. Norbert Walter, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank, heute in „Das Duell bei n-tv“ (Thema: „Zahnlos gegen Zocker: Politik zu schwach?“)
Walter fordert statt einer reinen Bankenregulierung eine umfassende Finanzmarktregulierung:
„Meistens denken die Leute, die Sache wäre mit einer Bankenregulierung erledigt. Ist es aber nicht. Wir brauchen dazu eine umfassende Finanzmarktregulierung.“
Walter warnt vor den gesamtwirtschaftlichen Folgen einer Bankenabgabe:
„Wenn man die Bankbilanzen heute belastet, bedeutet das, dass nur einige – und zwar diejenigen, die vom Staat keine Mittel gebraucht haben, viel dafür einzahlen müssen. Damit werden erstens diejenigen, die den Mist nicht gemacht haben, jetzt besonders belastet. Zweitens braucht die Wirtschaft ausreichend Kredite, um wieder auf die Beine zu kommen. Wenn wir jetzt eine Bankenabgabe fordern, sind Mittel für diesen Zweck weg und nicht mehr für gut unterlegte Kredite an die Wirtschaft verfügbar. Das muss man politisch bedenken.“
Walter verteidigt die Ausrichtung der Deutschen Bank auf das Investment-Banking,
fordert eine aber höhere Eigenkapitalquoten für riskante Geschäfte:
„Wenn man, wie ja die Bilanzen anderer Unternehmen zeigen, in anderen Finanztypen keine Gewinne machen kann, ist es schon gescheiter, in Bereichen tätig zu sein, in denen man Geschäfte machen kann, zum Beispiel mit Devisenmarkttransaktionen oder Staatsanleihen. Das ist nun mal nichts, was die Sparklassen machen.
Der Regulator sollte vielmehr darauf drängen, dass Geschäfte, die ein hohes Risiko beinhalten, mit großem Eigenkapital zu unterlegen sind. Damit muss dann, wenn das Geschäft schief geht, nicht der Steuerzahler, sondern der Eigenkapitalgeber durch Verlust seiner Anlage einspringen.““
Quelle Sendungsauszug: n-tv