Altersgerechte Wohnungen – Bedarf ist größer als das Angebot
Heute ist der „Tag der älteren Generation“ – Grund genug, den Wohnungsmarkt hinsichtlich altersgerechter Wohnungen zu durchleuchten. Und dabei wird vor allem eines klar: Der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum in Deutschland ist weitaus größer als das Angebot.
„Tag der älteren Generation: Altersgerechte Wohnungen sind Mangelware
Angesichts des heutigen bundesweiten Tags der älteren Generation weist der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Spitzenverband der privaten Immobilienwirtschaft, auf den zunehmenden Bedarf an seniorengerechten Wohnungen hin. „Altersgerechte Wohnungen sind noch immer Mangelware. Laut eines aktuellen Berichts der Kommission Wohnen im Alter des Bundesbauministeriums gibt es zurzeit etwa 11 Millionen Altershaushalte in Deutschland. Aber nur rund fünf Prozent leben bisher in einem barrierearmen oder barrierefreien Wohnumfeld“, sagte BFW-Präsident Walter Rasch in Berlin.
Die Schere zwischen Bestand und Bedarf könnte sich in den nächsten Jahren sogar noch weiter öffnen. Aktuell sind rund 16 Millionen Menschen in Deutschland, das heißt 20 Prozent der Bevölkerung, 65 Jahre und älter. Für das Jahr 2020 rechnen Experten mit einer Zunahme des Bundesdurchschnitts um 20 Prozent und der Hochbetagten über 80 Jahre um 50 Prozent. Betroffen sind insbesondere Ostdeutschland und das südliche Niedersachsen, wo überdurchschnittlich viele Menschen älter als 65 Jahre sind. Bis 2020 wird vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Umland von München die Anzahl älterer Menschen stark steigen.
„Längst geht es nicht mehr nur darum, Wohnungen energieeffizienter zu gestalten, sondern sich auf die Bedürfnisse einer steigenden Zahl an Senioren einzustellen. Angesichts sinkender Renten und weniger Geldern in der Staatskasse wird die altersgerechte Anpassung der ‚normalen Wohnung’ künftig die wichtigste Form des Wohnens im Alter beispielsweise gegenüber dem Pflegeheim. Dabei geht es aber nicht nur um die baulich barrierearme Gestaltung des Wohnraums, sondern auch um eine ambulante vorpflegerische und pflegerische Versorgung“, so Rasch weiter.
Der BFW-Präsident wies außerdem darauf hin, dass der Bestandsersatz durch hochwertigen energieeffizienten und altersgerechten Neubau manchmal die bessere Alternative sein kann und forderte, ihm künftig auch von Seiten der Politik mehr Bedeutung beizumessen: „Die Kosten für eine energetische und altersgerechte Vollmodernisierung bei einer barrierearmen Wohnraumanpassung betragen bereits rund 1.000-1.500 Euro pro m2. Bei einer barrierefreien Vollmodernisierung liegen sie sogar bei rund 1.300-2.000 Euro pro m2. Im Vergleich dazu belaufen sich die Kosten für Abriss und Neubau auf maximal 1.500 Euro pro m2. Das zeigt deutlich, dass die Modernisierung nicht günstiger, sondern zum Teil sogar teurer als der Neubau ist“, erläuterte Rasch. „Einen Neubau von Anfang an barrierefrei zu gestalten, ist die einfachste Variante und würde sich nach Schätzungen unseres BFW-Arbeitskreises Seniorenimmobilien auf circa fünf Prozent Zusatzkosten gegenüber einem traditionellen Neubau belaufen.““
Quelle Pressemitteilung: Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen