Sofortrenten mit Einmalbetrag – Lohnt sich diese Art der Privaten Altersvorsorge?

ÖKO-TEST Renten gegen Einmalbetrag

Private Rentenversicherungen gibt es nicht nur kontinuierlichen Beiträgen, wie die Riester Rente oder wie Rürup Verträge, sondern auch als so genannten Sofortrenten mit Einmalbetrag. Die Zeitschrift ÖKO-Test hat nun die Renten gegen Einmalbetrag getestet – und dabei vor allem eines festgestellt: Wer ein hohes Alter erreicht, für den lohnt sich eine solche Geldanlage, für alle anderen eher nicht.

ÖKO-TEST Renten gegen Einmalbetrag
Wetten auf ein hohes Alter

Immer wieder hat ÖKO-TEST Rentenversicherungen kritisiert, weil sie so karge garantierte Renditen abwerfen, dass sie für den Anleger oftmals sogar ein Verlustgeschäft sind. Nun wollte das Frankfurter Verbrauchermagazin wissen, ob es sich lohnt, Ersparnisse per Einmalbetrag in eine private Rentenversicherung zu investieren. Schließlich verspricht die Versicherungsbranche laufende Verzinsungen von durchschnittlich 4,20 Prozent.

Die Analyse von ÖKO-TEST zeigt jedoch, dass bei Sofortrenten genau wie bei Rentenpolicen gegen laufenden Beitrag ebenfalls gilt: Wer sich zu Rentenbeginn für die Auszahlung in Form einer lebenslangen Rente entscheidet, schließt eine Wette auf ein langes Leben ab. Man muss schon mindestens 90 Jahre alt werden, damit sich diese Form der Geldanlage lohnt. Die garantierte Rendite liegt für Männer im Durchschnitt bei 0,29 Prozent, für Frauen bei 0,53 Prozent. Attraktiv werden die Tarife nur durch die Überschüsse, die bei bis zu vier Prozent liegen. Doch auf die in Aussicht gestellten Gewinne können sich Anleger nicht verlassen.

„Eine bessere Alternative sind so genannte Renten mit Aufschub. Sie bieten mehr Ertrag und sind flexibler“, sagt Jürgen Stellpflug, Chefredakteur des ÖKO-TEST-Magazins. Hierbei wird das Kapital zunächst mehrere Jahre angelegt und anschließend verrentet. Bei solchen aufgeschobenen Rentenversicherungen gibt es für den gleichen Einmalbeitrag eine um durchschnittlich 14 Euro höhere garantierte und um 30 bis 32 Euro höhere prognostizierte Monatsrente. Ein weiterer Vorteil: Der Kunde kann zu Rentenbeginn noch einmal wählen, ob er sich das angesammelte Kapital wirklich als lebenslange Rente auszahlen lassen will oder ob er den Vertrag beendet und das Kapital auf einen Schlag abruft. Wer sich nicht mehr gesund fühlt oder seine Angehörigen ohne Zusatzkosten versorgt wissen will, kann hier die Kapitalabfindung wählen und das Geld alternativ beispielsweise in einem Bankauszahlplan anlegen. Wichtig ist auch die Wahl der Todesfallleistung im Rentenbezug. Entscheidet man sich für einen Tarif mit Rentengarantiezeit, gehen die Angehörigen bei einem frühen Tod des Versicherten möglicherweise leer aus. Stirbt der Versicherte beispielsweise mit 80, bleibt das Restkapital, das vom eingezahlten Beitrag noch übrig ist, beim Versicherer. Immerhin liegt das im Schnitt bei 30.000 Euro. Anders sieht das bei Tarifen mit Beitragsrückgewähr im Rentenbezug aus. Hier erhalten die Erben im Todesfall das Restkapital.

Das ÖKO-TEST-Magazin Juli 2010 gibt es ab dem 25. Juni 2010 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.“

Quelle Pressemitteilung: ÖKO-TEST