Explodierender Weizenpreis erfreut Anleger
Ausfall bei der Weizenernte hebt Rendite für diesen Agrarrohstoff stark an
In diesem Jahr wird die weltweite Weizenernte wohl deutlich geringer ausfallen, als in den vergangenen Jahren – dies wird natürlich auch einen steigenden Preis für Weizen zur Folge haben. Aber warum kann in diesem Jahr deutlich weniger Weizen geerntet werden? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Zum Beispiel die Dürre in Europa und die verheerenden Waldbrände in Russland haben dafür gesorgt, dass große Teile der Weizenernte zerstört worden sind. Erfreuen tut diese Entwicklung vor allem Anleger, die vor einigen Jahren ihr Erspartes in Weizen angelegt haben. Seitdem steigt der Preis für Weizen nämlich kontinuierlich weiter an. Manch ein Experte redet zum jetzigen Zeitpunkt sogar schon von einer drohenden Weizenknappheit.
Ungebremste Preiserhöhungen
Allein im Juli dieses Jahres verteuerte sich der beliebte Agrarrohstoff um 38 Prozent. Diese enormen Preiserhöhungen für Weizen erklären sich in erster Linie durch die dramatische Lage in Russland. Dort sind über 7.000 Brände zu beklagen. Statt noch im letzten Jahr 97 Millionen Tonnen wird die Ernte in diesem Jahr laut dem russischen Branchendienstes „Sowekon“ mit 72 Millionen Tonnen wohl deutlich geringer ausfallen. Regierungschef Waldimir Putin hat die Agrarexporteure darüber hinaus dazu aufgefordert vorrangig die nationale Nachfrage zu decken und folglich auf Exporte zu verzichten. Das treibt den Preis für Weizen in der ganzen Welt natürlich drastisch nach oben.
Investoren entdecken den Weizenmarkt
Aufgrund der sehr positiven Entwicklung beim Weizenpreis werden immer mehr Investoren gelockt, die sich bis vor Kurzem noch gar nicht für die Agrarbranche interessiert haben. Eine solche Entwicklung könnte zum Beispiel einen weiter steigenden Weizenpreis zumindest auf kurzer Sicht zur Folge haben. Doch wer jetzt in den Weizenmarkt einsteigen will, sollte vorsichtig und bedacht handeln. Schließlich kann es durchaus passieren, dass der Preis für Weizen schon in wenigen Wochen wieder beginnt zu fallen. So manch ein Experte redet angesichts der aktuellen Entwicklung in der Weizenbranche nämlich von einer Übertreibungsphase.
Zukunftsaussichten
Ein Großteil der Experten prognostiziert zumindest für die nächste Zeit einen weiter steigenden Weizenpreis. Vorsichtig sollten jedoch all diejenigen Anleger sein, die auf einen langfristig wachsenden Weizenpreis spekulieren. Es ist nämlich nicht besonders wahrscheinlich, dass dauerhaft eine Rally mit steigenden Weizenpreisen stattfindet. Irgendwann werden sich die Preise für Weizen wieder stabilisieren und wieder weniger schwanken. Würde der Weizenpreis nämlich weiter so schnell steigen, würden sich viele Gewerbetreibende mit Sicherheit zügig dazu entschließen zum Beispiel in Südamerika ungenutzte Anbauflächen für die Weizenproduktion zu nutzen. Doch nicht nur Weizen kann als Agrarrohstoff für Anleger interessant sein. Die Preise für Sojabohnen und Mais stiegen im Juli zum Beispiel auch um etwa zehn Prozent.