Arbeitslosenzahlen im Juli 2010
Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv weiter
Heute gab die Bundesagentur für Arbeit die Arbeitslosenzahlen im Juli 2010 bekannt. Dabei zeigte sich, dass sich der Arbeitsmarkt positiv weiterentwickelt und es 271.000 weniger Arbeitslose als noch im Jahr zuvor gab.
Der Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt im Juli:
„Weitere Besserung am Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosigkeit ist im Juli im Zuge der Sommerpause auf 3.192.000 gestiegen. Saisonbereinigt ist sie aber wie schon in den Vormonaten gesunken. Die deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs, die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich weiter verbessert., sagte Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit (BA), heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
Arbeitslosenzahl im Juli: +39.000 auf 3.192.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -271.000
Arbeitslosenquote im Juli: +0,1 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent
Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich infolge der wirtschaftlichen Erholung weiter verbessert. Saisonbereinigt errechnet sich für den Juli erneut eine Abnahme der Arbeitslosigkeit, und zwar um 20.000. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Juli 271.000 Arbeitslose weniger. Auch die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit), die die gesamte Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik umfasst, liegt unter Vorjahresniveau. Im Vergleich mit der Zeit vor der Wirtschaftskrise haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zwar zugenommen, der Anstieg ist aber erheblich kleiner als angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet wurde.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben in saisonbereinigter Rechnung zuletzt zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Juni saisonbereinigt um 25.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im Mai saisonbereinigt sogar um 45.000 zugenommen (vorläufige Daten).
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit von Mai auf Juni um 89.000 auf 40,37 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat sie um 124.000 zugenommen (Quelle: Stat. Bundesamt). Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Mai nach der Hochrechnung der BA bei 27,60 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war das eine Zunahme um 204.000. Ohne den anhaltenden Zuwachs der Teilzeitbeschäftigung (ggü. Vorjahr +180.000) wäre die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nicht so deutlich gestiegen. Aber auch die Vollzeitbeschäftigung verzeichnet erstmals seit Monaten wieder einen geringen Anstieg (ggü. Vorjahr +20.000).
Die anderen Konten der Erwerbstätigkeit haben sich uneinheitlich entwickelt. Die Zahl der Selbständigen ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung und die ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten haben sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr verringert.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Juni auf 2,81 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,6 Prozent.
Die Daten zu den gemeldeten Stellen zeigen schon länger eine ansteigende Tendenz. Die Vorjahreswerte werden mittlerweile deutlich überschritten. Die gemeldeten Arbeitsstellen haben im Juli saisonbereinigt um 11.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im Juli auf 391.000 Arbeitsstellen (vgl. hierzu Pressemitteilung 44/2010: Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen wird umgestellt). Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg von 93.000. Von den gemeldeten Arbeitsstellen waren 88 Prozent sofort zu besetzen.
Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von Juni auf Juli ist er um 4 auf 142 Punkte gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat er 34 Punkte gewonnen. Er liegt damit um einen Punkt über dem Oktober 2008, dem Monat, bevor die Wirtschaftskrise erstmals am Arbeitsmarkt sichtbar wurde.
Die Kurzarbeit verliert weiter an Bedeutung. Nach vorläufigen Daten auf der Basis eines neuen Statistikverfahrens wurde im Mai an 481.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Für den April 2010 wurden auf Basis dieses Verfahrens hochgerechnet 589.000 und für den Mai 2009 1.443.000 konjunkturelle Kurzarbeiter gezählt.
Nach den Daten der BA ist der Ausbildungsstellenmarkt von einem demografiebedingten Bewerberrückgang bei stabilen Ausbildungsangeboten geprägt. Dabei übersteigt die Zahl der gemeldeten Bewerber nach wie vor die Zahl der bislang gemeldeten Ausbildungsstellen.
Von Oktober 2009 bis Juli 2010 wurden der Ausbildungsvermittlung der BA insgesamt 424.200 Ausbildungsstellen gemeldet, 10.200 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme resultiert allein aus mehr betrieblichen Stellen (+11.800 auf 405.600; außerbetriebliche: -1.600 auf 18.600). Dies korrespondiert derzeit auch mit der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Bereich des DIHK und der Handwerkskammern, die bis Juni leicht über dem Niveau des Vorjahres lagen.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres haben 511.200 Bewerber die BA oder einen zugelassenen kommunalen Träger bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet; 3.800 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ergibt sich vor allem aus dem demografischen Wandel, insbesondere in Ostdeutschland, und weniger so genannter Altbewerber. Er wird allerdings u.a. durch doppelte Abiturjahrgänge gebremst.
Im Juli waren 108.500 Ausbildungsstellen (+9.500 ggü. Vorjahr) noch unbesetzt und 152.600 Bewerber (-13.600) zählten als noch unversorgt. Insgesamt ist es aber noch verfrüht anhand dieser Daten eine Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu geben. Erst am Ende des Beratungsjahres, wenn Angaben über die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge vorliegen, wird sich zeigen, ob das Gesamtangebot an betrieblichen Stellen trotz Wirtschaftskrise stabil geblieben ist, oder ob nur der Einschaltungsgrad der BA gestiegen ist.“
Quelle Pressemitteilung: Bundesagentur für Arbeit
Ich kann mir nicht helfen aber es kommt einfach kaum Freude über einen Aufschwung im Abschwung auf. Zumal nicht gesagt ist ob die durch Zeitarbeit geretteten Firmen bereit sein werden wieder etwas an die Bürger zurückzugeben. Soweit ich weiß klafft die Wohlstandsschere immer weiter auseinander und ob jemand aus der Krise etwas gelernt hat steht auch in den Sternen.