Auf was bei der Anschlussfinanzierung geachtet werden sollte
Die Zinsen für Baukredite sind weiter niedrig und viele Immobilieneigner machen sich deshalb bereits jetzt auf die Suche nach einer günstigen Anschlussfinanzierung für ihre Baufinanzierung. Doch dabei sind einige wichtige Punkte zu beachten, unter anderem die Frage danach, ob ein Forward-Darlehen derzeit lohnt oder doch eher nicht.
Der Creditweb Bauherren Ratgeber:
„Gut geplant: Darauf sollten Darlehensnehmer bei der Anschlussfinanzierung achten
Die meisten Bauherren und Immobilienkäufer entscheiden sich bei einer Baufinanzierung für eine Sollzinsbindung über zehn Jahre. Bis die eigenen vier Wände abgezahlt sind, dauert es im Durchschnitt aber 25 bis 30 Jahre. Deshalb benötigen Eigentümer nach Ablauf der Sollzinsbindung eine Anschlussfinanzierung – eine Verlängerung der bestehenden Baufinanzierung, die direkt an die vorangegangene Zinsbindung anschließt. Während Darlehensnehmer bei der Erstfinanzierung meist sehr genau nach einem günstigen Finanzierungsangebot Ausschau halten, verschenken sie häufig Geld, wenn die Zinsbindung ausläuft. Die Baufinanzierungsexperten von Creditweb geben einen Überblick, worauf bei der Anschlussfinanzierung zu achten ist. ! Aktiv und frühzeitig planen
Nach Ablauf der Sollzinsbindung kann ein Anschlusskredit bei derselben oder einer anderen Bank abgeschlossen werden. Wird die neue Finanzierung beim selben Kreditinstitut abgeschlossen, spricht man von einer Prolongation; wechselt man zu einem neuen Darlehensgeber, findet eine Umschuldung statt. Insbesondere in der aktuellen Niedrigzinsphase kann es sich rechnen, rechtzeitig vor dem Zinsablauf aktiv werden. Stefanie Ruhnke, verantwortlich für das Banken- und Qualitätsmanagement bei Creditweb, rät: „Wenn Sie bis kurz vor Ablauf der Zinsbindung warten, haben Sie möglicherweise zu wenig Zeit, sich umfassend zu informieren und verschiedene Angebote zu prüfen. Planen Sie Ihre Anschlussfinanzierung deshalb frühzeitig. Das heißt konkret: Beginnen Sie am besten drei Jahre vor Auslaufen der Zinsbindung, die Zinsen zu beobachten, und holen Sie zwölf bis sechs Monate vor dem Ablauf Ihres Darlehens Vergleichsangebote ein.“
Immer noch verlassen sich viele Verbraucher auf das Angebot ihrer Hausbank, denn sie glauben, dass ein Wechsel der Bank bei einem Darlehen kompliziert und teuer ist. Um eine wesentlich günstigere Anschlussfinanzierung zu bekommen, lohnt sich eine Beratung bei einem unabhängigen Finanzierungsexperten, der die Angebote diverser Banken vergleicht und so die optimale individuelle Lösung für den Kunden findet. Dabei ist es wichtig, die aktuellen Lebensumstände zu berücksichtigen, die sich durch Heirat, die Geburt von Kindern oder deren späterem Auszug eventuell verändert haben. ! Sonderkündigungsrecht und Tilgung Ein Immobilienkredit ist grundsätzlich immer zehn Jahre nach der Vollauszahlung kündbar, sofern für einen bestimmten Zeitraum ein fester Zinssatz vereinbart wurde. Wird dieses Sonderkündigungsrecht nach § 489 BGB in Anspruch genommen, muss der Darlehensnehmer eine sechsmonatige Kündigungsfrist einhalten. Bei einem Anschlusskredit lassen sich die Darlehensbedingungen neu festlegen. „Wenn Sie für ihre Anschlussfinanzierung niedrigere Zinsen als bisher zahlen, sollten Sie die Zinsersparnis in die Tilgung stecken, die Tilgungsrate also erhöhen“, empfiehlt Stefanie Ruhnke.
Darlehensnehmer können außerdem ein Sondertilgungsrecht vereinbaren. Durch eine außerplanmäßige Tilgungszahlung, zusätzlich zu den regelmäßigen Tilgungsraten, reduziert sich die Restschuld des Darlehens und somit die Gesamtlaufzeit oder die Höhe der regelmäßigen Rate. Jede zusätzliche Tilgung führt also zu einer schnelleren Entschuldung und spart Zinsen.
Niedrigzinsen langfristig sichern In einer Niedrigzinsphase lohnt es sich zu prüfen, ob eine lange Zinsbindung über 15, 20 oder noch mehr Jahre Vorteile bringt. Denn bei solch langfristigen Darlehensverträgen besteht die Möglichkeit, den niedrigen Zinssatz für die Gesamtlaufzeit festzuschreiben. Wenn das Darlehen zu einem Zeitpunkt abgeschlossen wird, zu dem weiter fallende Zinsen nicht zu erwarten sind, ist ein Vertrag mit festgeschriebenem Zinssatz von Vorteil.
Eventuell bietet sich auch der Abschluss eines Forward-Darlehens an: Dabei lassen sich die Konditionen für die Anschlussfinanzierung bis zu 60 Monate im Voraus festschreiben. So sichert sich der Darlehensnehmer bereits heute einen Zinssatz für ein Darlehen in der Zukunft, schließt das Risiko steigender Zinsen aus und erhält eine langfristige Planungssicherheit. Das Forward-Darlehen wird zum Ablauf der Sollzinsbindung ausgezahlt und löst die aktuelle Finanzierung ab.
Zu beachten ist, dass für jeden Monat bis zur Auszahlung des Darlehens ein geringer Zinsaufschlag fällig wird. Das Forward-Darlehen muss außerdem immer zu den vereinbarten Konditionen angenommen werden. Falls die Zinsen zum Zeitpunkt der Auszahlung unter dem vereinbarten Sollzinssatz liegen, muss das Darlehen trotzdem in Anspruch genommen werden, so dass der Kreditnehmer von den niedrigeren Marktzinsen nicht mehr profitieren kann.
In einem persönlichen Gespräch beraten die Baufinanzierungsspezialisten von Creditweb darüber, welche Bank die beste Anschlussfinanzierung bietet, und ob sich ein Forward- Darlehen lohnt oder nicht.“
Quelle Pressemitteilung: Creditweb