Banken machen Gewinne auf Kosten der Steuerzahler?

Am Dienstag kommender Woche packt die ARD-Sendung „Plusminus“ wieder einige heiße Eisen an. Unter anderem berichtet das Magazin darüber, wie die Banken mit billig geliehenem Geld Gewinne machen – und das auf Kosten der Steuerzahler der Euro Zone. Die Bürger zahlen, die Banken machen Gewinne. Wie das ganz legal funktioniert? „Plusminus“ zeigt es.

„Plusminus“ (HR) am Dienstag, 20. April 2010, um 21.50 Uhr. Die Themen:

Geschenktes Geld – wie leicht Banken jetzt Gewinne machen

Hunderte Milliarden Euro hat die EZB seit Ausbruch der Finanzkrise in den Markt gepumpt. Im Juni vergangenen Jahres allein 442 Mrd. Euro fast zum Nulltarif. Sie gaben das Geld den Banken, damit diese der Wirtschaft helfen sollten. Doch bei Maschinenbauern, Zulieferbetrieben etc. ist das Geld nie angekommen und kommt es auch heute noch nicht an. Wo ist das Geld geblieben? Was haben die Banken damit gemacht? „Plusminus“ ist im Frankfurter House of Finance. Hier werden die angehenden Banker ausgebildet – für uns machen sie zusammen mit ihrem Professor einen ungewöhnlichen Test: Sie spielen einen Tag lang Bank. Sie zeigen uns, wie man mit billigem Geld von der EZB risikolos Gewinne macht.

Geliehenes Geld – warum der Staat als Banker ran muss

Weil die Banken zu wenig Kredite vergeben, klemmt es zunehmend in Unternehmen. Der Staat muss einspringen. Monat für Monat entstehen neue Töpfe, die KfW, die Förder-, Aufbau- und Bürgschaftsbanken der Länder springen ein. Es gibt aktuell keine Alternative für den Staat als Banker. Plusminus zieht eine erste Bilanz: Wie groß sind die Töpfe, wie hoch die Kreditsummen, wie hoch die Risiken? Wir sind bei Unternehmern, die von ihren Hausbanken im Stich gelassen wurden, die durch staatliche Kredite oder Bürgschaften überleben konnten und die jetzt für den nahenden Aufschwung fit sind. Und alles sieht danach aus, dass der Staat als Banker seine Sache gut macht.

Schrott statt Rendite – miese Geschäfte mit der Lebensversicherung

Weil ihre Lebensversicherungen schlechte Renditen bringen, weil die Raten für die Versicherungen ihnen zu teuer geworden sind – immer mehr Versicherte wollen deshalb ihre Lebensversicherungen loswerden. Der Rückkaufwert der Versicherungsunternehmen ist in der Regel niedrig, der Zweitmarkt für Lebensversicherungen liegt danieder, und genau darauf spekulieren jetzt dubiose Aufkäufer. Sie bieten das Doppelte des Rückkaufwertes, versprechen abenteuerliche Renditen. Allerdings gibt es das Geld nur in Raten und das ist der Haken. Nach einigen Monaten sind die Firmen womöglich verschwunden und das Geld ist weg.

Gescheiterter Einsatz – die Theorie vom deutschen Erntehelfer

Passend zum Start der Spargelsaison suchen wir deutsche Arbeitslose bei den Landwirtschaftsbetrieben. Seit 2006 sind nämlich mindestens zehn Prozent der Saisonarbeitsplätze für deutsche Arbeitslose reserviert. Vorgeschrieben wird dies in der „Eckpunkteregelung“, 2005 vom damaligen Arbeitsminister Müntefering initiiert. Sie begrenzt die Anzahl ausländischer Saisonkräfte. Nachdem bereits im ersten Jahr diese Idee total gefloppt war, wird diese Regelung weiter politisch künstlich am Leben erhalten. Auch für die Ernte 2010 gilt: mindestens zehn Prozent der Erntehelfer müssen deutsche Arbeitslose sein. Erreicht wurde diese Quote bislang nie. „Plusminus“ zeigt, wie dieser politische Flop überdauert, Arbeitsagenturen und Betriebe beschäftigt, aber keine Arbeitslosen“

„Plusminus“ (HR) am Dienstag, 20. April 2010, um 21.50 Uhr, Moderation: Jörg Boecker

Quelle Pressemitteilung: Das Erste