Banken-Stresstest in Europa
Hypo Real Estate fällt durch
Sieben Banken haben versagt, 91 Banken wurden getestet beim europaweiten Banken-Stresstest. Klar durchgefallen ist die Hypo Real Estate, was jedoch erwartet wurde. Insgesamt waren 11 Durchfaller von Finanzexperten erwarten worden, die kleinere Zahl lässt doch noch Hoffnung aufkeimen für die Bankenlandschaft in Europa.
Ergebnis des EU-Bankenstresstest bei der HRE keine Überraschung
„Nach den heute veröffentlichten Ergebnissen des europäischen Stresstests bleibt die Hypo Real Estate Gruppe (HRE) als einzige deutsche Bank in zwei kritischen Szenarien unter einer Kernkapitalquote von 6 %. Die aufsichtsrechtlich vorgeschriebene Kernkapitalquote von 4 % wird in allen Szenarien eingehalten.
Die HRE war im September 2008 in eine ernste und ihren Fortbestand gefährdende Schieflage geraten. Aufgrund ihrer hohen Systemrelevanz wurde sie vom SoFFin, handelnd für die Bundesrepublik Deutschland, stabilisiert. Im Oktober 2009 wurde der SoFFin zu 100 % Eigentümer der HRE, um die erforderliche Restrukturierung durch das neue Management eng mit dem Ziel zu begleiten, dass das Institut wieder einen operativen Gewinn erwirtschaftet und mittelfristig den uneingeschränkten Zugang zu den nationalen und internationalen Refinanzierungsmärkten zurückerhält.
Geplant ist – vorbehaltlich der Zustimmung der EU-Kommission – Vermögenswerte von bis zu 210 Mrd. Euro in die Anfang Juli 2010 gegründete Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement abzuspalten. Durch diese Auslagerung werden die risikogewichteten Aktiva der HRE deutlich reduziert. „Da der Stresstest die voranschreitende Neustrukturierung der HRE noch nicht berücksichtigt, ist das heute vorgelegte Ergebnis nicht überraschend“, so Dr. Hannes Rehm, Sprecher des Leitungsausschusses der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung.
Die HRE hat von Beginn der Finanzkrise an ihren Rekapitalisierungsbedarf auf voraussichtlich insgesamt 10 Mrd. Euro beziffert. Von bisher 7,87 Mrd. Euro bewilligtem Kapital, wurden durch den SoFFin bislang 7,42 Mrd. Euro in mehreren Schritten und nach Maßgabe der regulatorischen Anforderungen geleistet. Bereits im November 2009 hat der SoFFin öffentlich erklärt, die HRE so mit Kapital auszustatten, dass die aufsichtsrechtlichen Vorgaben zu jedem Zeitpunkt erfüllt werden. Der Bund hat für den HRE Konzern eine Rekapitalisierung von insgesamt bis zu 10 Mrd. Euro vorgesehen. Bei vollständiger Rekapitalisierung würde in allen Szenarien des aktuellen Stresstests eine Kernkapitalquote von 6 % übertroffen. Die abschließende Rekapitalisierung der HRE soll nach der beihilferechtlichen Entscheidung der EU-Kommission über die Ausgestaltung der Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement erfolgen, welche in den nächsten Wochen erwartet wird.
Kapitalisierung der HRE
Die HRE hat bislang 7,42 Mrd. Euro von aktuell insgesamt 7,87 Mrd. Euro genehmigtem Kapital vom SoFFin erhalten. Im Zuge der Übernahme der HRE wurden weitere 282 Mio. Euro an damalige Aktionäre des Instituts gezahlt, so dass sich die tatsächlichen Aufwendungen des SoFFin zum heutigen Zeitpunkt auf 7,7 Mrd. Euro belaufen.“
Quelle Pressemiteilung: BaFin