Baufinanzierung mit Eigenleistungen zu schön gerechnet?
Die Verlockung ist groß dieser Tage. Die Bauzinsen haben vor kurzem noch einmal nachgegeben, im Gegenzug steigen die Mieten und viele Bundesbürger packt die Sehnsucht nach einem eigenen Heim. Dabei verrechnen sich jedoch nicht wenige mit den Eigenleistungen bei der Baufinanzierung, planen hier eigene Leistungen ein, mit denen sie oft das mangelnde oder zu geringe Eigenkapital kompensieren wollen.
Eigenleistungen statt Eigenkapital?
Wenn das Geld nicht reicht für den gewünschten Hausbau, planen viele Eigenleistungen ein, um sich ein Eigenheim leisten zu können. Dies kann eine gute Sache sein, muss es aber nicht. Denn gerade an diesem Punkt haben sich viele übernommen, und das gebaute Haus wurde nie fertig, blieb ein Rohbau, und am Ende waren Ehe oder Partnerschaft auch noch oft kaputt.
Eigenkapital ist das A und O bei der Aufnahme eins Baukredits. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto günstiger ist eine Baufinanzierung meist. Eigenleistungen können zwar die Bausumme selbst schmälern, haben aber normalerweise wenig bis keinen Einfluss auf die Höhe der Zinsen für den Baukredit.
Ein zu viel an Eigenleistungen – aber zu wenig Kraft und Kenntnisse
Schnell übernimmt man sich bei Eigenleistungen, für welche die erforderlichen Kenntnisse vorhanden sind. Da will der Bauherr mit zwei linken Händen plötzlich zum Superhandwerker mutieren, bringt aber im normalen Leben kaum einen Dübel richtig in die Wand. So entstehen dann oft Schäden, die dann in der Folge von richtigen Handwerker beseitigt werden müssen, was noch mal zusätzlich ins Geld geht dann, anstatt die ganze Sache günstiger zu machen.
Zudem kosten Eigenleistungen Kraft. Jede Woche voll zu arbeiten, abends und am Wochenende dann auf der Baustelle zu sein und dort auch noch Hand anzulegen, geht an die Substanz. Und was nützt es der Familie, wenn der Haupternährer sich übernimmt, in der Folge krank wird und plötzlich am Ende weniger Geld vorhanden ist, wie wenn die Leistungen an Handwerker vergeben worden wären?
Lieber eine Nummer kleiner, und dafür günstiger!
Da ist es dann doch ratsamer, den ganzen Hauswunsch eine Nummer kleiner anzusetzen und dann die nötige Bausumme aufzunehmen, die auch für die Baufinanzierung reicht, ohne dass groß Eigenleistungen eingeplant werden. Die Kräfte können dann geschont werden, der Bau ist, sollte es nicht zu unvorhersehbaren Zwischenfällen kommen, rechtzeitig fertig und der Umzug kann wie geplant stattfinden.
Und wenn es einen später immer noch packt, ein größeres Haus haben zu wollen, hat man dazu die Möglichkeit, wenn das Eigenheim abgezahlt ist und die Kaufsumme dafür komplett in das neue Haus gesteckt werden kann.