Baufinanzierung: Niedrigere Tilgung führt zu längerer Laufzeit
Eine Baufinanzierung ist nicht mehr so günstig, wie es viele Jahre lang war. Inzwischen liegen die Zinsen für Baukredite bei über 3 %, teilweise sogar bei über 4 Prozent. Dies gilt es zu stemmen, wenn eine Finanzierung aufgenommen werden soll, um Immobilieneigentum zu erwerben. Inzwischen wird von den Banken, um trotz der gestiegenen Zinsen weiter Baufinanzierungen zu verkaufen, gerne eine niedrige Tilgung angeboten. Als anfänglicher Tilgungssatz sind als Mindesttilgung dann auch 1 % möglich. Doch Vorsicht, was auf den ersten Blick als Vorteil anmutet, um trotz gestiegener Kosten eine Baufinanzierung aufnehmen zu können. Kann sich im Laufe der Rückzahlung als großen Nachteil erweisen.
Vorteil eines niedrigen Tilgungssatzes
Wer eine niedrige Tilgung für die Baufinanzierung wählt, der kann auch niedrige Raten wählen. Je höher der Tilgungssatz ist, umso höher fallen die Raten für den Baukredit aus. Das heißt, eine Tilgungsrate von 1 % macht eine niedrige Ratenzahlung möglich. Je höher die Tilgung ist, umso höher muss auch die Rate ausfallen.
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Niedrigere Tilgung führt zu längerer Laufzeit
Je niedriger die Tilgungsrate der Baufinanzierung ist, umso länger dauert es, den Kredit zurückzuzahlen. Die Tilgung bei einem Baukredit gibt immer an, wie viel Prozent der Restschuld eines Darlehens jährlich abgezahlt werden.
Das heißt bei einer Tilgung von nur 1 % wird jährlich nur 1 % der Restschuld durch die Ratenzahlung abgetragen. Der Rest der monatlichen Rate der Baufinanzierung von 99 % fließt in das Bezahlen der Zinsen.
Anfängliche Tilgungsrate sinkt
Wie eine Erhebung des Finanzdienstleisters Dr. Klein zeigt, ist die anfängliche Tilgung im Jahresverlauf deutlich gesunken. Während diese nach 2,65 % im Januar 2022 im Februar auf einem Jahreshöchstwert von 2,78 % lag, sank die Tilgungsrate im Jahresverlauf. Im Oktober dieses Jahres lag der anfängliche Tilgungssatz auf nur noch 2,27 %.
Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, über eine zu niedrige Tilgung: „Wer niedriger tilgt, zahlt länger das Darlehen ab und hat am Ende der Erstfinanzierung auch eine höhere Restschuld stehen. Sollte es dann zu höheren Zinsen bei der Anschlussfinanzierung kommen, trifft dies härter als bei einem geringen Restbetrag.“
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