Baukredite noch mit günstigen Zinsen sichern

Pfandbriefkurve wird steigen

Die derzeitige Krisensituation in der Eurozone drückt nicht nur Sparern aufs Gemüt. Auch Bauherren könnten bald wieder über steigende Zinsen für Baufinanzierung von der Eurokrise betroffen sein. Der Grund dafür ist ein ganz einfacher: die Pfandbriefkurve wird möglicherweise bald wieder deutlich steigen.

Verursacht wird dies durch den Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank. Allein durch die Ankündigung des zeitlich unbegrenzten Anleihen-Ankaufs hat sich die Zinslage auf den Märkten verschoben. Die Pfandbriefkurve lehnt sich jedoch über einen Zeitraum von zehn Jahren gerechnet an die Zinsen der Anleihen an. Die Pfandbriefkurve dient als Orientierungswert für die Bauzinsen – steigt sie, steigen die Bauzinsen, sinkt sie, sinken auch die Zinsen für Baukredite.

Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Zinsen für Baufinanzierungen in den kommenden Monaten wieder steigen werden. Das historische Tief bei den Bauzinsen dürfte damit wohl für Jahre der Vergangenheit angehören.

Michiel Goris, der Vorstandsvorsitzende der Interhyp AG zeigte dies kürzlich an einem Beispiel auf: Momentan ist es in vielen Fällen noch möglich, ein zehnjähriges Darlehen über 200.000 Euro für einen Sollzins um rund 2,5 Prozent zu finanzieren. Aber, so Michiel Goris: „Steigt der Zins für ein solches Darlehen aber zum Beispiel um 0,5 Prozentpunkte auf dann 3 Prozent, spart man sich mit den günstigeren Konditionen bei gleichbleibender Rate über die zehn Jahre Zinskosten von rund 10.000 Euro.“

Dies zeigt, wie selbst geringe Veränderungen bei den Bauzinsen ans Geld der Bauherren gehen können. Experten raten deshalb dazu, nicht zu lange mit der Aufnahme der Baufinanzierung zu warten und sich gegebenenfalls mit einem Forward-Darlehen die aktuell noch niedrigen Zinsen für Baukredite zu sichern.