Billiges Baugeld – Baufinanzierungen günstig wie nie
Es sah sehr danach aus, als würden die Zinsen für Baukredite langsam aber sicher steigen, doch wie die Finanzexperten der ING-DiBa zeigen, sind Baufinanzierungen günstig wie nie, billiges Baugeld ist damit immer noch zu haben und dies aus einem einfachen Grund: die Zinsen am deutschen Anleihemarkt sinken wieder und damit auch zugleich die Bauzinsen. Knapp unter drei Prozent gibt es derzeit als Effektivzins bei vielen Banken bei einem Baukredit mit einer Kreditsumme von über 100.000 Euro.
Billiges Baugeld
„Baugeld ist derzeit so günstig wie nie: Die Zinsen am deutschen Anleihemarkt sinken immer weiter und damit auch die Zinsen für Baudarlehen. Bei einer zehnjährigen Zinsfestschreibung und einem Darlehensbetrag von über 100.000 Euro verlangen viele Banken derzeit nur noch einen Effektivzins von knapp unter 3 Prozent pro Jahr. Das sind absolute Traumkonditionen für Häuslebauer und Immobilienkäufer. Doch je nach Ausgangssituation gibt es unterschiedliche Punkte zu beachten, wenn die aktuelle Zinssituation optimal genutzt werden soll.
Für Neufinanzierer gilt: Sie bekommen ihr Darlehen heute wesentlich günstiger als vor wenigen Jahren. Damals stand oft noch eine Vier vor dem Komma des Effektivzinssatzes. Im langfristigen Rückblick mussten Kreditnehmer auch schon fünf, sechs oder sieben Prozent zahlen. Die Kehrseite der Medaille: Je niedriger der Zinssatz, desto länger dauert die Entschuldung der Immobilie. Wer beispielsweise ein Darlehen in Höhe von 200.000 Euro mit zehnjähriger Laufzeit und einem festen Sollzins von 3,45 Prozent p. a. (effektiver Jahreszins: 3,51 Prozent p. a.) abschließt und jährlich ein Prozent der Darlehenssumme tilgt (Monatsrate: 742 Euro), muss am Ende der Laufzeit mit einer Restschuld von immerhin 176.157 Euro in die Anschlussfinanzierung gehen, sofern er keine Sondertilgung vornimmt.
Deutlich niedriger ist der Schuldenstand bei einer zweiprozentigen Tilgung. Die Monatsrate beträgt nun 909 Euro – dies entspricht einer monatlichen Mehrbelastung von 167 Euro. Dadurch sinkt jedoch die Restschuld auf 152.315 Euro – also um stolze 23.842 Euro. Da niemand weiß, wie teuer Baugeld in zehn Jahren sein wird, empfiehlt es sich, die durch die aktuell günstigen Zinskonditionen entstehenden Spielräume für eine höhere Tilgung zu nutzen! Das heißt im Umkehrschluss: Die Zinsersparnis sollte nicht zum Kauf einer teureren Immobilie genutzt werden, sondern zum schnelleren Schuldenabbau. Außerdem ist es sinnvoll, sich die Traumkonditionen langfristig zu sichern, zum Beispiel für 15 Jahre. Das bringt eine hohe Kalkulationssicherheit.
Auch Anschlussfinanzierer zahlen künftig weniger Zinsen an ihre Bank. Sie können häufig noch mehr sparen, wenn sie nicht bei ihrem derzeit finanzierenden Geldinstitut bleiben, sondern wechseln. Wer rechtzeitig (etwa vier Monate vor Ende der laufenden Zinsbindung) mehrere Angebote mit identischen Eckdaten einholt, hat gute Chancen, einen günstigeren Anschlussfinanzierer zu finden. Nicht selten lassen sich so ein paar Tausend Euro Zinsen sparen.
Steht dagegen die Anschlussfinanzierung erst in ein paar Jahren an, sollte der Abschluss eines Baudarlehens „auf Vorrat“ (Forward-Darlehen) geprüft werden. Das ist bis zu vier Jahre vor der fälligen Anschlussfinanzierung möglich – je nach Anbieter. Der Kunde sichert sich damit schon heute das derzeit sehr niedrige Zinsniveau. Allerdings zahlt er für das Darlehen auf Vorrat einen Aufschlag auf den aktuellen Zins. Dieser liegt zurzeit in der Regel zwischen 0,02 und 0,04 Prozentpunkten für jeden Monat der Restlaufzeit des laufenden Baudarlehens.“
Quelle: Finanzexperten der ING-DiBa