Coronavirus wird zur Bremse für die Wirtschaft – Wird die EZB Maßnahmen aufwerfen?
„Coronavirus droht ein wahrer Konjunkturhemmer zu werden“ titelt der DIHK heute in einer Pressemitteilung. Bereits jetzt sind die Auswirkungen der Virus-Epidemie spürbar für die deutsche Exportwirtschaft. Und DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier macht deutlich: „Die Ausbreitung des Coronavirus wird der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr erheblich zusetzen.“
Coronavirus belastet den weltweiten Handel
Treier weiter: „In
einer ohnehin geschwächten Wirtschaftslage in Deutschland droht die
weitere Ausbreitung des Coronavirus zu einem wahren Konjunkturhemmer
zu werden.“ Der DIHK-Außenwirtschaftschef macht deutlich: „Schon
jetzt spürt die international stark vernetzte deutsche
Exportwirtschaft, dass das Coronavirus den weltweiten Handel belastet
und zahlreiche Unternehmen ihre Investitionsvorhaben an vielen
Standorten zurückhalten.”
Nicht nur die deutsche Konjunktur ist bedroht durch die Auswirkungen der Epidemie, doch scheint sie durch die Globalisierung neben China am meisten betroffen zu sein. Denn: Viele Unternehmen lassen nicht nur in China produzieren, sondern die Volksrepublik ist auch ein wichtiger Absatzmarkt. Dies gilt allen voran für die deutsche Autoindustrie. Aber auch andere Branchen sind stark betroffen von der Epidemie (wir haben kürzlich berichtet: Welche Branchen sind vom Coronavirus besonders stark betroffen?)
EZB besorgt über Corona-Epidemie
Die Europäische Zentralbank beobachtet die Entwicklung rund um die Coronavirus-Epidemie mit großer Sorge, wie EZB-Direktorin Isabel Schnabel heute bei einer Veranstaltung in London deutlich machte. Falls sich das Coronavirus stärker festsetze in Europa, könne auch die EZB nicht darüber hinwegsehen.
Geldmarkt-Experten gehen davon aus, dass die EZB die nächste Zinssenkung an den Start bringen wird. Der Strafzins für Bankeinlagen, der bereits bei 0,50 % liegt, könnte mindestens auf 0,60 % sinken. Dies soll die Banken dazu bewegen, mehr Kredite an Unternehmen auszuschütten. Aber ob dies tatsächlich der Fall wäre, ist jedoch immer mit einem großen Fragezeichen verbunden. Es ist eher zu erwarten, dass vor allem die Sparer von der Maßnahme betroffen wären und es im Bereich der Spareinlagen wie Tagesgeld und Sparbuch flächendeckend zu Negativzinsen kommt.
Auswirkungen noch nicht abschätzbar
Im Moment ist es schwer, überhaupt eine Prognose zu treffen, inwieweit die chinesische Wirtschaft, die deutsche Wirtschaft und die Weltwirtschaft von derCoronavirus-Epidemie getroffen werden. Dies wird sich erst mit der Zeit zeigen. Auf dem Geldmarkt z. B. werden die Auswirkungen des Coronavirus sogar erst mittelfristig zu spüren sein. Dennoch sind die Ängste verständlicherweise groß bei den Anlegern und bei den Unternehmen.