Cyber Monday Woche bei Amazon Verbraucherschützer beklagen aufgeblasene Rabatte

Wie die Verbraucherzentrale NRW heute beklagt, sollen „viele der fantastischen Preisnachlässe“ bei der Cyber Monday Woche bei Amazon auf einen Vergleich des Preises mit den UVP der Hersteller herrühren. Die Verbraucherschützer weisen jedoch darauf hin, dass kaum ein Händler, auch Amazon nicht, „die als Mondpreise in Verruf gekommenen“ unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller kassiert.

„Cyber Monday Woche“ bei Amazon: Aufgeblasene Rabatte

Stichproben der Verbraucherzentrale zeigen: Viele der fantastischen Preisnachlässe beruhten auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP). Dabei kassiert jedoch kaum ein Händler, geschweige denn Amazon selbst, die als Mondpreise in Verruf gekommenen UVP.

Was das „Dinner for One“ für Miss Sophie, ist die „Cyber Monday Woche“ für Amazon. Der Unterschied nur: Bei der Silvesterklamotte rufen viele fröhlich „The same procedure as every year“. Bei der Rabattschlacht Ende November können Verbraucherschützer den Kultsatz nur stöhnen.

Seit Montagmorgen, immer von sechs bis 21.40 Uhr, räumt Amazon im Zehn-Minuten-Takt wieder das Lager. „Über 10.000“ Knüller sind avisiert: von Technik über Textilien, bis hin zu Babywindeln und Beauty-Produkten. „Die Angebote sind limitiert und maximal zwei Stunden verfügbar, können jedoch auch blitzschnell ausverkauft sein“, macht der Branchenprimus Druck.

Einen Vorgeschmack gab´s bereits in der vergangenen Woche beim „Countdown“, mit Dutzenden von Tages- und hunderten an Blitzangeboten. Das Ärgernis: Viele der fantastischen Preisnachlässe beruhten auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP). Dabei kassiert jedoch kaum ein Händler, geschweige denn Amazon selbst, die als Mondpreise in Verruf gekommenen UVP.

Deutlich wurde das beispielsweise bei einer „Kühl-Gefrier-Kombi“. Deren UVP von 429 war auf 275 Euro reduziert: immerhin 36 Prozent weniger. Tatsächlich aber verlangte Amazon für das Gerät – abseits des „Countdown“-Rummels – nur rund 305 Euro. Die tatsächliche Ersparnis schrumpfte so auf magere zehn Prozent oder 30 statt 154 Euro.

Noch unglaublicher: Bei einem Schmuckkoffer sparten Amazon-Kunden angeblich satte 229 Euro. Ein überaus erstaunlicher Nachlass, da der Artikel sonst für 58,97 Euro zu haben war.

Und so läuft`s nahtlos in der gerade gestarteten Cyber-Monday-Woche weiter. Zehn frühe Blitzangebote nahm die Verbraucherzentrale NRW ins Visier. Ergebnis: Statt 59 Prozent im Vergleich mit den UVP ließen sich im Schnitt lediglich 18 Prozent gegenüber den Normalpreisen bei Amazon sparen.

Das passt zu Stichproben aus den vergangenen Jahren, bei denen die aufgeblasenen UVP-Rabatte ähnlich drastisch zusammenschnurrten.

Grund genug daher für die Konsumentenschützer, auch in diesem Jahr wieder bewährte Ratschläge zu geben: Cyber-Fans sollten sich nicht von Amazons durchgestrichenen UVP-Prozenten blenden lassen. Erfolgreiche Schnäppchenjäger vergleichen vor dem Kauf die Preise mit Hilfe von kostenlosen Suchmaschinen. Erst danach sollten sie sich für den finalen Klick bereit machen und wie Butler James am Ende des Dinners augenzwinkernd sagen: „Well, I’ll do my very best”.“

Quelle Pressemitteilung: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen