Das Aus der City BKK spaltet das deutsche Kassensystem
Krankenkassen kommen ihrer Verpflichtung nicht mehr nach?
Es hat wohl selten so sehr gekracht wie derzeit im Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung. Das Aus der City BKK spaltet das deutsche Kassensystem und zeigt vor allem eines sehr deutlich: seine Abgründe.
Während nach außen immer so getan wird, als würden die Kassen ihrer Verpflichtung nachgehen, brodelt es im Untergrund. Dies wurde nach dem Bekanntwerden der Schließung der City BKK richtig deutlich. Plötzlich wurden zahlreiche Fälle bekannt, dass sich andere Krankenkassen dazu aufgemacht haben, ältere Mitglieder der Betriebskrankenkasse abzuwimmeln.
Heute wurde zudem ein Fall bekannt, in dem sich eine Ärztin geweigert hat, eine 92 Jahre alte Seniorin zu behandeln, da diese der City BKK angehört – und dies, obwohl die Patientin bereits mehrere Jahre bei der Orthopädin in Behandlung ist.
Die gesetzlichen Krankenkassen haben von Rechts wegen her die Verpflichtung, jeden aufzunehmen, der bei ihnen versichert werden möchte – dieser Verpflichtung kommen jedoch einige Kassen nicht nach, wie nun deutlich wird.
Während andere Krankenkassen deutlich gemacht haben, dass sie gerne die bislang noch bei der City BKK Versicherten aufnehmen, wimmeln andere Krankenkassen diese regelrecht ab. Erst nachdem das Bundesversicherungsamt sich einschaltete und harsche Worte für dieses Verhalten fand, änderte sich die Marschrichtung bei den abweisenden Kassen. Was wird dann erst werden, wenn weitere Krankenkassen schließen müssen?
Heute findet ein Krisengipfel in Sachen GKV statt. Ob sich etwas ändern wird? Es bleibt zu hoffen, dass Krankenkassen, die so handeln, bei Mehrfachverstößen dieser Art ihre Kassenzulassung aberkannt bekommen.