Der Deutsche Fernsehpreis 2010 – Die Resteverwurstung der verbliebenen Nominierten
Von der Wirklichkeit der Film- und Fernsehbranche in Deutschland
Ein Preis, der mit Film und Fernsehen zu tun hat, und bei dem nicht auch die Regieschaffenden und die AutorInnen geehrt werden? Undenkbar im Lande der Filmbranche, in den USA. Bei uns in Deutschland hingegen ist genau dies zur Gegenwart geworden: Der Deutsche Fernsehpreis 2010 wird zur Resteverwurstung der verbliebenen Nominierten.
Einzig der Publikumspreis, der wohl nur nicht abgeschafft wurde durch die Berechnung von 14 Cent je Anruf, macht noch Hoffnung – alles andere ist vergebliche Liebesmüh geworden.
Das Geld gestrichen angesichts der Wirtschaftskrise? Eine billige Ausrede, die nichts mit der Realität zu tun hat. Die Wirklichkeit der Film- und Fernsehbranche in Deutschland heißt: Hohe Rundfunkgebühren für mehr Schrott, und gefördert wird sowieso in den meisten Fällen nur noch das, was am Ende sowieso Profit bringt.
Ich sehne die Zeiten zurück, in denen es noch Pioniere gab, in der Menschen ihre kreativen Ideen umgesetzt haben – und in der die Fernsehwelt noch ein Hort voller Hoffnung war. Doch im Jahr 2010 ist das Einzige, was noch am Rande wenigstens irgendwie ehrlich ist, der Publikumspreis für die beste Serie. Denn der wird wenigstens nicht von irgendwelchen Streichwütigen Fernsehanstalten vergeben, sondern von den Zuschauern selbst, die sonst völlig vergessen werden bei dem, was Fernsehen längst ist – und was es früher nicht war: Eine reine Resteverwurstung…