Der Notfallplan für systemrelevante Finanzunternehmen
Das Financial Stability Board, das FSB, als neu ausgerichtete Finanzaufsicht, hat eine Liste von 30 Finanzunternehmen aufgestellt, die systemrelevant sind. Darunter sind auch die Allianz Versicherung und die Deutsche Bank, die auf der Liste von 24 Banken und sechs Versicherungsunternehmen stehen.
Wie die „Financial Times“ berichtet, sollen die 30 Finanzunternehmen einen Notfallplan erstellen, in dem klar aufgezeichnet wird, wie eine Abwicklung im Falle einer Krise aussehen könnte. Es scheint, als habe die Finanzmarktkrise doch zu einer Veränderung beigetragen in den Köpfen der Finanzaufsicht, bei den betroffenen Finanzunternehmen ist die wohl (noch?) nicht der Fall.
„Die Allianz wurde nicht von dem FSB benachrichtigt“, sagte deshalb auch ein Sprecher der Versicherungsgruppe, weiter ging man von Seiten der Allianz gar nicht auf die entsprechenden Zeitungsberichte ein.
Aber auch bei der Deutschen Bank ging es gestern eher um das Richtfest der Deutsche Bank-Türme in Frankfurt, anstatt um eine Stellungnahme zu den Berichten über die geforderten Notfallpläne.
Dabei sollen die Pläne bereits in sechs bis neun Monaten vorliegen – kein leichtes Unterfangen bei großen Unternehmen wie der Deutschen Bank und der Allianz Group.
Weitere Finanzunternehmen aus Deutschland stehen nicht auf der Liste, so heißt es zumindest in der „Financial Times“. Doch insgesamt 14 Banken aus Europa sollen dort aufgeführt sein, und nur fünf in den USA, was ein Ungleichgewicht darstellt angesichts der Tatsache, dass die meisten Bankpleiten in diesem und auch im letzten Jahr in den USA zu finden waren.