Deutschland befindet sich 2015 weiter im Aufschwung
Wie das heute veröffentlichte Frühjahrsgutachten zeigt, befindet sich die Wirtschaft in Deutschland in einem kräftigen Aufschwung. Vor allem der Ölpreis und der Euro spielen dabei eine große Rolle. Der Ölpreis ist regelrecht verfallen, und sorgt in der ganzen Euro-Zone für niedrigen Inflationsraten. Der Euro wurde durch die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank, unter anderem durch den massiven Ankauf von Staatsanleihen von Ländern der Währungsunion, abgewertet. Außerdem zeigt die Niedrigzinspolitik der EZB, die hierzulande die Zinsen für Tagesgeldkonten, Sparbücher und Festgeldanlagen immer weiter in den Keller treibt, immer noch ihre Wirkung.
Laut der Gemeinschaftsdiagnose wird die Konjunktur in Deutschland weiter kräftig wachen, das Bruttoinlandsprodukt wird aller Voraussicht nach, so die Prognose im Frühjahrsgutachten 2015, in diesem Jahr um 2,1 Prozent steigen. Vor allem der Konsum stützt dabei den Aufschwung, und auch der Außenhandel trägt seinen Teil zum Aufschwung bei.
Das liest sich alles sehr schön auf dem Papier, was da als Gemeinschaftsdiagnose im Frühjahrsgutachten abgegeben wurde. Doch ist Deutschland wirklich so weit entfernt von einer Rezession, wie uns glauben gemacht werden soll? Oder kann sich das Blatt, gerade durch den expansiven Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB, nicht irgendwann wenden, und die Wirtschaft rauscht dann bergab statt bergauf? Irgendwie wirkt das für uns wie der Lärm, bevor die Ruhe kommt – und dann der Sturm, in dem vieles zusammenbricht. Auch die deutsche Wirtschaft, sollten sich die Probleme um Griechenlands Schulden, den möglichen Exit (= Grexit), verschärfen, und auch der mögliche Ausstieg von Großbritannien aus der Europäischen Union zur Wirklichkeit werden.