Die blanke Angst geht um in der Wirtschaftswelt
Während sich in den USA so langsam der Kampf gegen die Finanzkrise bildet und auch die US-Regierung endlich gemerkt hat, dass etwas getan werden muss, geht in anderen wichtigen Wirtschaftsländern nun richtig die Angst um. Gleich in zwei großen Nationen scheint das Wirtschaftswunder sehr zu bröckeln und sich zum Gegenteil zu verkehren. Der Blick nach China zeigt, dass nur ein Hilfsprogramm der Regierung in Peking den Absturz der Börse verhindern konnte. Zu Anfang der letzten Woche hatte der Shanghai Composite, das chinesische Pendant zum Dow Jones und zum Dax, 14 Prozent verloren. Durch das staatliche Rettungsprogramm ging der Shanghai Composite am Ende der Woche wieder um neun Prozent nach oben. Dennoch zeigt dies keine Verbesserung in dem Land, in dem ein Wirtschaftswunder die chinesische Welt und den Alltag ganz langsam zu verändern begann.
Aber auch in einem anderen Wirtschaftswunderland, in Russland, jenem Land, das nur noch so vor Milliardären besiedelt zu sein scheint. In dem Land, in dem extreme Armut und überschäumender Reichtum so nah beieinander sind, und einen Riss zeigen in dieser neuen Wirtschaftsnation, liegt die Inflationsrate derzeit bis 15 Prozent. Der Leitindex RTX ist in einer Talfahrt unterwegs, wie man sie nicht mehr seit der Krise im Jahre 1998 sah. Nun, zehn Jahre später, sieht es sehr schlecht aus für das Land, das unaufhaltsam zur Konkurrenz für die USA zu werden schien. Doch die Kreditkrise, welche die USA zu Boden zieht, , und niemand weiß, wie tief er ist. Auch hier soll nun ein staatliches Rettungsprogramm das Schlimmste verhindern. “Wir haben genügend Reserven und eine starke Wirtschaft”, sagte Präsident Dmitrij Medwedew und gab das Programm mit einer Höhe von 500 Milliarden Rubel, umgerechnet etwa 13,8 Milliarden Euro frei. Ob die Hilfsprogramme der drei großen Wirtschaftsnationen, USA, Russland und China jedoch mittelfristig etwas ausrichten können, wird sich erst in ein paar Monaten zeigen.