Die Fidor Bank – Die Mitmach-Bank, die wirklich so ganz anders ist

Eine junge Bank, die sich den Fragen stellt, die wirklich auf den Nägeln brennen

In der jüngsten Finanzgeschichte unseres Landes haben gleich drei neue Banken von sich reden gemacht, nicht immer jedoch positiv. Die noa bank gibt es mittlerweile nicht mehr, die GE Capital Direkt glänzt mit mangelnder Informationspolitik und schweigt inzwischen – und die Fidor Bank bleibt vor allem eines weiter: Offen für die Fragen von Kunden und Medien. Deshalb waren wir auch in der Lage, ein Interview mit dem Chef der Fidor Bank, Matthias Kröner, zu führen, der uns detailliert Auskunft gibt über seine Bank und was die Fidor eigentlich wirklich will.

Fidor Bank, ein recht ungewöhnlicher Name für ein Institut, das eigentlich eine Mitmachbank ist. Wie kam der Name zustande – und was bedeutet er letztlich?

Der Name entstand aus der Zusammenführung von Begriffen, für die wir stehen wollen. Dabei handelt es sich um Begriffe wie Fairness, Innovation, Dienstleistung, Orientierung (für die Kunden durch die Community) und Responsibility. Fügt man die Anfangsbuchstaben aneinander, entsteht F-I-D-O-R.

Die Fidor Bank ist eine Mitmachbank, wie sie in dieser Form einmalig ist. Könnten Sie uns erläutern, was der Unterschied der Fidor Bank zu einer normalen Bank ist?

Die FIDOR Bank bezeichnet den eigenen Ansatz als „Community Banking“: Dieser zeichnet sich im Wesentlichen durch drei Unterscheidungsmerkmale aus:

  1. Unsere Kunden kennen sich und können sich austauschen. Die Zielsetzung dieses Austausches ist es, gemeinsam eine bessere Entscheidung in Sachen Finanzen zu treffen.
  2. Unsere Kunden werden für den Austausch über das FIDOR Bank Bonusprogramm „entlohnt“, bekommen also faktisch Geld für Kommunikation.
  3. Im Rahmen unseres Smart Money Centers stellen wir den Kunden der FIDOR Bank modernstes Banking zur Verfügung. Dies beinhaltet online payment dienste, peer to peer banking und auch klassische Produkte.

All diese Funktionen wird die FIDOR Bank auch über eine Smart Phone App anbieten, so dass aus „community banking“ nun zunehmend „mobile community banking“ wird.

Eine Bank zum Mitmachen bedeutet zugleich auch, sich „reinreden“ zu lassen in Entscheidungen und bei Entscheidungsprozessen. Ein Beispiel hierfür ist die Senkung der Tagesgeldzinsen vor einer Weile. Wie läuft ein solches Mitmachen durch die Kunden der Fidor Bank ab – und inwieweit würden Sie sich von Bankseite tatsächlich „reinreden“ lassen bei Ihren Entscheidungen?

Ganz allgemein gesprochen: Der wesentliche Faktor für die perfekte Erfüllung eines Dienstleistungs-Versprechens im Sinne des Kunden ist die Integration des Kunden bei der Erbringung der Dienstleistung. Dies gilt für einen Friseur ebenso wie für ein Hotel und dies gilt auch für die FinanzDIENSTLEISTUNG. Wer mit Kunden zu tun hat, muss dementsprechend damit rechnen, dass diese „reinreden“. Dieses „Reinreden“ ist aber wichtig, damit Kunde und Dienstleister im gemeinsamen Sinne das Beste erreichen. Bedeutet im Umkehrschluß: Wer mit Kundendialog ein Problem hat, sollte dementsprechend dringend ein anderes Berufsbild wählen.

Abgesehen von diesen kommunikativen Aspekten muss das Management einer Bank beispielsweise auf die Einhaltung regulativer Standards achten. Das erwartet die Aufsicht, das erwarten aber auch die Kunden, da ihnen bewußt ist, dass dies die Nachhaltigkeit der Bank gewährleistet. Diese Erwartungshaltung dürfte durch individuelle Kundenwünsche nicht verwässert werden. Hier ist also eine klare Grenze.

Herr Kröner, wie die noa bank, so ist auch die Fidor Bank ein relativ junges Geldinstitut. Was unterscheidet sie von der Bank, die vor ein paar Tagen von der BaFin geschlossen wurde?

Ich zitiere Ihre Frage von vorhin: „Die FIDOR Bank steht für „Mitmach-Banking“ wie es keine andere Bank bietet“ und gebe Ihnen in dieser Hinsicht vollkommen recht. Dementsprechend grenzt/e sich die FIDOR Bank auch von der noa Bank ab.

Hinter der Fidor Bank steckt eine Vision. Würden Sie uns erläutern, was auf interessierte Kunden in Zukunft noch alles zukommen könnte an neuen Ideen und Innovationen?

Im Rahmen dieser Weiterentwicklung fragen wir uns immer: Welche Angebots-/Wertschöpfungsprozesse sind optimierbar? Was ist das (eigentliche) Kundeninteresse? Wird dies bedient? Wie kann man unter Ausschaltung „unnötiger“ Bestandteile der Prozesskette die Leistung und das Ergebnis für den Kunden verbessern? Und: Das Ganze muss natürlich web-fähig sein und sollte social media Verhaltensweisen integrieren können.

Wir haben eine Menge an Ideen, die darauf warten, umgesetzt zu werden. Dabei geht es um einen konsequenten Ausbau der Community ebenso, wie eine weitere Anreicherung unserer e-Wallet mit innovativen „Banking-Apps“. Wir werden Themen wie crowdfunding angehen und suchen immer nach Möglichkeiten, den peer-to-peer Gedanken nicht nur beim Geld verleihen umzusetzen. Internationalität in der Ausrichtung ist dabei ebenso eine Selbstverständlichkeit wie die Fokussierung auf Smart Phone Anwendungen.

Wir bedanken uns für die Beantwortung unserer Fragen, auch im Namen unserer Leser!

Christel Weiher, Redaktionsleitung www.finanznews-123.de

Zur Person des Fidor Bank-Chefs:
Matthias Kröner war früher Chef der DAB Bank und bringt entsprechende Erfahrungen im Bankgeschäft mit. Dass er nur eine völlig anders geartete Bank gegründet hat, zeigt, dass die immer noch verkrusteten Strukturen vielleicht langsam aufbrechen in den Banken – und die Branche sich vor allem endlich als eines begreift: Als Dienstleister am Kunden – egal, wie viel oder wenig Geld dieser hat.

Mehr Informationen zur Fidor Bank gibt es hier…

Und noch eine kleine, aber wichtige Anmerkung zum Schluss: Kurze Zitate aus diesem Interview sind, mit der deutlichen Angabe unserer Seite als Quelle, erlaubt, eine vollständige Nutzung ist jedoch ausdrücklich untersagt!