Erwerbstätigkeit übertrifft Vorkrisenniveau – Zahl der Selbstständigen sinkt
Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, übertraf die Erwerbstätigkeit im 1. Quartal 2022 erstmals das Vorkrisenniveau. Die Zahl er Erwerbstätigen lag in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 0,5 % höher als im Vorquartal und 0,1 % über Vorkrisenniveau, dem 4. Quartal 2019.
„Im 1. Quartal 2022 waren rund 45,1 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig.“ schreibt Destatis dazu. Während die Anzahl der Erwerbstätigen wieder auf gutem Kurs ist, sank hingegen die Zahl der Selbstständigen. Hier kam es, einschließlich mithelfender Familienangehöriger, um einen Rückgang von 32.000 Personen (-0,8 %) auf nur noch 3,9 Millionen.
Was sich nicht aus der Statistik zur Erwerbstätigkeit in Deutschland herauslesen lässt: Warum diese Selbstständigen ihre Selbstständigkeit aufgegeben haben.
Unsicherheit wegen Pandemie und Ukraine
Auf eines weist das Statistische Bundesamt in der Auswertung der Zahlen zur Erwerbstätigkeit in Deutschland hin: „Es ist zu beachten, dass sowohl die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als auch der Zustrom von Geflüchteten aus der Ukraine seit März zu einer erhöhten Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigenzahlen führen. Die massiv gestiegene und mittlerweile wieder gesunkene Kurzarbeit wirkt sich dabei allerdings nicht auf die Erwerbstätigenzahlen aus, da Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung unverändert als Erwerbstätige zählen.“
In welchen Bereichen die Erwerbstätigkeit besonders stark anstieg
Im 1. Quartal 2022 trugen überwiegend die Dienstleistungsbereiche zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal bei (+650 000 Personen; +2,0 %)“, schreibt Destatis über den Zuwachs bei der Zahl der Erwerbstätigen. Laut Statistischem Bundesamt gab es in den ersten drei Monaten dieses Jahres hatten die „größten absoluten Beschäftigungsgewinne“ die Öffentlichen Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +242 000 Personen (+2,1 %), gefolgt von dem Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit +190 000 Personen (+2,0 %) sowie den Unternehmensdienstleistern mit +112 000 Personen (+1,9 %). Doch auch im Produzierenden Gewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort Deutschland wieder leicht an. Hier kam es immerhin zu einem Plus von 14.000 Personen = +0,2 %.