Eurokrise: Steht Italien vor der Pleite?
Euro rutscht unter 1,30 Dollar
Die Eurokrise ist ausgestanden? Mitnichten, wir stecken mittendrin und es könnte alles noch viel schlimmer kommen. Steht Italien vor der Pleite? Das ist die Frage, die Experten wie Verbraucher inzwischen vermehrt aus der Ruhe bringt. Heute sank der Euro wieder unter 1,30 Dollar.
Und Beppe Grillo<, der Überraschungssieger der Italien-Wahl im Februar dieses Jahres sieht das Ende für sein Land längst kommen. In einem aktuellen Interview mit der „BILD“ macht er deutlich, dass die Pleite für Italien nicht mehr abzuwenden ist: „Die kleinen und mittleren Unternehmen machen Bankrott. Im September/Oktober wird dem Staat das Geld ausgehen und er wird sich schwertun, die Renten und Gehälter auszuzahlen.“
Wenn Grillo Recht behalten sollte, steht die Eurozone vor einem noch größeren Beben, als es bisher Griechenland, Spanien und zuletzt auch Zypern mit sich gebracht hat. Ob in Italien dann auch die Einlagen der Bankkunden über 100.000 Euro angetastet werden dürfen? Die EU-Kommission hat hier längst den Wink mit dem Zaunpfahl gegeben. So würde die Enteignung der Sparer in Zypern doch noch zur Blaupause werden.
Doch bei Italien wäre im Falle eines Bebens in der Währungsunion wohl nicht Schluss. Auch Frankreich hat mit Problemen zu kämpfen, die Hollande-Regierung bekommt die wirtschaftliche Situation nicht in den Griff. Italien und Frankreich könnten so zum neuen Griechenland werden.
Nur Deutschland geht es gut. Noch! Denn je weiter die anderen Staaten der Eurozone in eine Rezession rutschen, desto heftiger werden auch unsere Probleme werden. Die sinkenden Exporte sprechen für sich, die Wirtschaftskrise erreicht auch uns langsam. Noch boomt die deutsche Konjunktur. Sollte jedoch weiter auf massives Sparen in den anderen Ländern gepocht werden, anstatt diesen die Möglichkeit zu geben, antizyklisch zu investieren und sich damit aus dem tiefen Tal der Verschuldung zu befreien, werden auch wir hierzulande früher oder später deutlich von den Folgen der Eurokrise getroffen werden.
wenn alle EU-Staaten nachhaltig routinegerettet sind, geht das ganze wieder von vorne los. es will einfach keiner glauben, dass dieses korrupte Finanzsystem fertig hat. auf teufel komm raus sollen weiter Banken gerettet werden, und die Märkte brauchen noch 100 Billionen zum abkochen. kommt nun der Gau noch vor, oder nach der Wahl ihr Retter?