Finanzkrise der Krankenkassen und Engpass bei Rohstoffen

Deutschland ein Land der Krise?

In den vergangenen Monaten hörten die Hiobsbotschaften nicht auf, die über unser Land hereinbrachen. Am Dienstagabend beschäftigt sich deshalb die ARD-Sendung „Plusminus“ mit einigen brisanten Themen. Es geht um die Finanzkrise der Krankenkassen und den Engpass bei Rohstoffen, über den wir vor einigen Tagen bereits berichtet hatten. Zudem stecken die Städte und Gemeinden in einer großen finanziellen Krise – und nicht wenige könnten in die Pleite gehen müssen.

Die brisanten Themen der Dienstags-Sendung:

Gesetzliche Krankenkassen: Wie groß ist die Finanzkrise wirklich?

„Die gesetzlichen Krankenkassen stecken in der Krise. Im Juni meldeten drei Kassen eine bevorstehende Insolvenz an. Mit der geplanten Beitragserhöhung will man die dringlichsten Löcher stopfen, um Insolvenzen zu vermeiden. Doch die Regierung verschweigt die tatsächliche Situation. Plusminus aber deckt auf: Fast jede vierte Kasse, die vom Bundesversicherungsamt beaufsichtigt wird, unterschreitet ein gesetzlich verlangtes Rücklagensoll. Laut einem Gefährdungsindex des GKV-Spitzenverbandes befindet sich fast die Hälfte der Kassen in einer bedenklichen Situation. Die Konsequenz für die Versicherten: die Kassen werden gezwungen sein, erhebliche Zusatzbeiträge zu verlangen, um ihre Finanzen zu sanieren.

Rohstoff-Klemme: Wie deutsche Unternehmen in den Würgegriff genommen werden

Wenn der Aufschwung kommt, stehen deutsche Industrieunternehmen vor einer neuen Bedrohung: der Engpass bei Rohstoffen, sogenannten seltenen Erden. Sie werden derzeit zu 95 Prozent in China abgebaut, doch die chinesische Regierung drosselt die Ausfuhr. Die Preise explodieren beziehungsweise die Rohstoffe sind nicht verfügbar. Das gefährdet die Entwicklung ganzer westlicher Industrien. So wird das seltene Metall Neodym für den Bau von Elektromotoren und Lanthan für Batterien gebraucht. Die Chinesen zwingen deutsche Unternehmen, ihre Werke in China zu errichten, wenn sie mit seltenen Erden beliefert werden wollen. „Plusminus“ zeigt die Bedrohungslage auf.

Städten und Gemeinden droht Zahlungsunfähigkeit

Trotz der allgemeinen Finanznot gelten deutsche Kommunen bei Geldinstituten als ideale Schuldner. Ihre Kreditwürdigkeit wird automatisch mit dem Staat Deutschland gleich gesetzt und gilt somit als unbestritten. Der Vorteil: Sehr günstige Zinssätze mit deren Hilfe sich manche Städte und Gemeinden seit Jahren finanziell über Wasser halten. „Plusminus“-Recherchen zufolge könnte sich das schon bald ändern. Experten befürchten, dass den Kommunen künftig eine Einstufung nach den gängigen Regeln des Kapitalmarktes droht, ein so genanntes Rating. Die Folge: Deutlich höhere Zinssätze bis hin zur Kreditverweigerung. Eine Entwicklung, die manche Städte und Gemeinden in die Zahlungsunfähigkeit treiben könnte.

Neues Rabatt-Konzept: Halber Preis

Ein Essen beim Nobel-Italiener, eine Wellness-Massage, eine Ballonfahrt: Und das zum halben Preis. Möglich macht das eine Geschäftsidee aus den USA, die neuerdings auch von deutschen Firmen umgesetzt wird. Per Internet bieten sie täglich neue Spar-Angebote, von denen nicht nur die Kunden profitieren. Für die teilnehmenden Firmen wie Restaurants oder Event-Agenturen ist das neue Rabatt-Konzept ein Umsatz-Garant in Krisenzeiten.

„Plusminus“ (BR)
am Dienstag, 3. August 2010, um 21.50 Uhr

Moderation: Wolfgang Friedrich“

Quelle Pressemitteilung: Das Erste