Fonds als Geldanlage

Fonds für jedermann geeignet?

Je nach Blickwinkel erfüllen Fonds verschiedene Zwecke, die sich vor allem an den Ansprüchen des Fondskäufers und seinem persönlichen Hintergrund orientieren. Denn Fondsgesellschaften bedienen keinen homogenen Adressaten-Kreis, dessen Mitglieder allesamt aus Privatanlegern oder institutionellen Anlegern bestehen. Die Fondsgesellschaften bieten vielmehr ein so reichhaltiges Angebot an verschiedenen Fonds, dass quasi jeder Anleger – unabhängig von seiner Anlagestrategie – den passenden Fonds ausfindig machen kann. Der generelle Vorteil eines Investments in Fonds besteht in der breiten Risikoallokation, die bereits mit einem geringen Einsatz von Kapital möglich ist.

Die Anlagemöglichkeiten für Fonds sind im Grunde genommen unendlich groß. So gibt es allein im Bereich Aktien tausende Fonds, die in verschiedene Branchen (Versorger, Telekommunikation, Medizintechnik, Nahrungsmittel, Pharma, REITs, etc.), Regionen (Europa, Nordamerika, Südamerika, Asien-Pazifik, Osteuropa, etc.), Länder (Deutschland, USA, China, Japan, Brasilien, Russland, Frankreich, etc.), Themen (erneuerbare Energien, Internet, etc.) und Ähnliches investieren.
Neben den klassischen Aktien investieren Fonds in noch sehr viele andere Bereiche. Hierzu zählen bspw. Immobilien, die wiederum nach Typ (Gewerbe- oder Wohnimmobilien), Region, Standort (Stadtzentrum oder Peripherie) und ähnlichen Kriterien unterschieden werden. Eine andere Assetklasse stellen Rohstoffe dar, bei denen die Fonds entweder direkt in Rohstoffe wie Kupfer, Gold und Eisenerz oder in Firmen, welche die jeweiligen Rohstoffe fördern und vermarkten (Rohstoffkonzerne wie Rio Tinto).

Diese Vielfalt ermöglicht es bspw. privaten Anlegern in Branchen oder Regionen zu investieren, die zwar aussichtsreich erscheinen, aber dem Anleger aufgrund von ausgeprägter Intransparenz ein aktives Management seines Portfolios durch Investition in Einzeltitel nicht in adäquater Weise ermöglichen.

Neben den klassischen Fonds, die in der Regel jederzeit über die Börse oder die Fondsgesellschaft gekauft und auch verkauft werden können (offene Fonds), existiert mit den geschlossenen Fonds eine weitere Kategorie von Fonds, die jedoch nicht täglich liquidiert werden können. Bei geschlossenen Fonds wird von interessierten Anlegern über einen begrenzten Zeitraum eine bestimmte Summe eingezahlt, um dann bspw. in Schiffe, Windparks, Privat Equity oder Ähnliches zu investieren. Die Rückführung der Einlage mitsamt etwaigen Zinsen erfolgt über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahre und mehr. Vor der Steuerreform und dem Auftauchen der Abgeltungssteuer waren geschlossene Fonds eine beliebte Steuersparmöglichkeit.

Bei beiden Fondsarten kann sich ein Erwerb der Fondsanteile über einen spezialisierten Fondsvermittler lohnen, da diese meist deutlich günstigere Ausgabeaufschläge anbieten können als alternative Anbieter. Hierbei sollten jedoch vorher die Konditionen geprüft werden, um nicht am Ende doch mehr zu bezahlen, als vielleicht notwendig wäre.