Förderkredite für energieeffizientes Bauen und Sanieren

KfW verschärft die Förderstandards

Ab morgen gibt es einiges Neues in Deutschland. Neben der Einführung des Pfändungsschutzkontos (P-Konto) tut sich auch etwas in Bezug auf energieeffizientes Bauen und Sanieren für Förderkredite der KfW, der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Dies zieht auch Kritik nach sich, da sich in Zukunft weniger junge Familien als bisher ein eigenes Heim werden leisten können, wie der BFW heute mitteilte.

KfW verschärft Anforderungen an energieeffizientes Bauen und Sanieren

BFW: Weniger junge Familien werden sich Wohneigentum leisten können

Die staatliche Förderbank KfW verschärft zum 1. Juli ihre Förderstandards für das klimafreundliche Sanieren und Bauen. „Die Steigerung der Anforderungen wird die Baukosten weiter in die Höhe treiben. In der Konsequenz bedeutet dies, dass sich weniger Menschen Wohneigentum leisten können, da die Realeinkommen stagnieren oder zum Teil sogar sinken. Gerade junge Familien mit Einkommen im unteren und mittleren Bereich, die sich vor fünf Jahren noch ihr eigenes Haus finanzieren konnten, werden künftig ihren Traum von den eigenen vier Wänden nicht mehr verwirklichen können“, darauf verwies heute Frank Vierkötter, Stellvertretender Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Spitzenverband der privaten Immobilienwirtschaft, und Vorstandsvorsitzender der Interhomes AG. „Allein in einem Standard-Reihenhaus mit 120 qm bedeuten die gestiegenen Anforderungen in den letzten fünf Jahren eine Kostensteigerung von rund 20.000 Euro“, so Vierkötter weiter.

Künftig entfallen die beiden Stufen KfW-Effizienzhaus 130 im Programm „Energieeffizient Sanieren“ und KfW-Effizienzhaus 85 im Programm „Energieeffizient Bauen“. Die Förderbank passt damit ihre Programme an die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 an, die zum Oktober letzten Jahres in Kraft getreten ist. Der Jahres-Primärenergiebedarf von Neubauten muss damit die neue EnEV um mindestens 30 Prozent unterschreiten. Im Gebäudebestand beträgt die Unterschreitung mindestens 20 Prozent. „Durch diese Anpassungen ist die Politik unangemessen vorgeprescht. Richtig wäre es gewesen, die im Koalitionsvertrag vorgesehene Evaluierung der EnEV 2009 abzuwarten. Durch die Erhöhung der Energieeffizienzkriterien werden künftig immer weniger immer mehr erreichen, während die Masse sich ausklinkt. Wir befürchten, dass die Bundesregierung dies letztlich zur Legitimation ihrer Sparpläne bei den KfW-Programmen nutzt. Eine klimagerechte Wohnraumanpassung ist in der Breite so nicht zu erreichen“, kritisierte Vierkötter.

Der BFW monierte zudem, dass noch immer eine praxisgerechte Förderung zur Wohneigentumsbildung fehle: „Wir warnen davor, dass die eigene Immobilie, obwohl sie laut des Instituts für Demoskopie Allensbach von rund 65 Prozent der Deutschen als adäquate Altersvorsorge gewünscht wird, ungewollt zum Ladenhüter verkommt. Wir brauchen ein probates Mittel, das vor allem junge Familien in die Lage versetzt, ein Eigenheim zu erwerben“, erklärte der Stellvertretende BFW-Präsident. „Der 2008 eingeführte Wohn-Riester ist noch zu kompliziert und wird von unseren Kunden wenig angenommen. Daher muss er wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, dringend vereinfacht werden. Hierzu zählt u.a. die dauerhafte Einbeziehung von vermieteten Immobilien in das Eigenheimrentengesetz. Zudem empfiehlt der BFW, die Last der nachgelagerten Besteuerung bei Einmalzahlung zu reduzieren. Eine Vereinfachung des Wohn-Riesters trägt dazu bei, das von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag gesetzte Ziel, die Wohneigentumsquote in Deutschland zu erhöhen und mehr Menschen eine sichere Altersvorsorge zu ermöglichen, zu erreichen.“

Nach Angaben des Statistischen Bundesamt (Destatis) ist der Einbruch der Baufertigstellungen im Ein- und Zweifamilienhausbereich bereits heute besonders deutlich. So hatte der Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern 2009 einen Rückgang von 12,4 und 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Quelle Pressemitteilung: BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen


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