Fusion von Barmer und GEK – Stiftung Warentest sieht GEK-Kunden im Nachteil

Eine Krankenkassenfusion im großen Stil, das ist es, was die Barmer Ersatzkasse, BEK, und die GEK, die Gmünder Ersatzkasse, zum 1. Januar dieses Jahres durchgeführt haben. Seit ein paar Tagen heißt es nun Barmer GEK – und man könnte es fast als eine Art Omen bezeichnen, dass die GEK im Namen hinter der Barmer steht. Denn: Laut Stiftung Warentest sind es die früheren Barmer-Kunden, die von der Fusion profitieren, die Kunden der GEK hingegen müssen nun Nachteile in der Leistungspalette ihrer Krankenkasse hinnehmen. Und dies trotz der Versicherung der Gmünder Ersatzkasse, dass für ihre Versicherten auch nach der Fusion alles beim Alten bleiben würde. D

Die Stiftung Warentest selbst schreibt dazu:
„Zum 1. Januar schlossen sich die gesetzlichen Krankenkassen Barmer und GEK zum neuen Kassenriesen Barmer GEK mit insgesamt rund 8,5 Mio. Versicherten zusammen. Das bringt für die Versicherten Änderungen mit sich, für die ehemaligen Versicherten der GEK allerdings vor allem Nachteile. Und das, obwohl die GEK im Vorfeld versicherte, dass das Service- und Leistungsniveau der Kasse auch nach der Fusion garantiert bleibe. Die bereits zuvor in der Barmer Versicherten profitieren dagegen eher von dem Zusammenschluss. Zu diesem Ergebnis kommt das Onlineportal test.de der Stiftung Warentest, nachdem es die alte und die neue Satzung der Versicherungen verglichen hat.

Durch die Fusion gibt es für ehemalige GEK-Mitglieder Nachteile bei einigen zuvor bezahlten Mehrleistungen, zum Beispiel bei der häuslichen Krankenpflege. Wurde vorher für 128 Tage bezahlt, wenn dadurch eine Krankenhausbehandlung vermieden oder verkürzt wurde, sind es seit der Fusion nur noch maximal 28 Tage. Auch bei der erweiterten Leistung beim Hautkrebsscreening gibt es Kürzungen. Dies bot die GEK ihren Mitgliedern (außer in Hessen) auch unter 35-Jährigen jährlich an. Nun ist dies auf eine Untersuchung alle zwei Jahre reduziert worden. Die Versicherten der Barmer kannten zuvor diese Zusatzleistung nicht. Schutzimpfungen für Auslandsreisen, wie etwa gegen Cholera, Gelbfieber, Hepatitis oder Typhus, werden ebenfalls nicht mehr übernommen. Auch die hausarztzentrierte Versorgung, bei der sich Versicherte für mindestens ein Jahr an einen Hausarzt binden und Fachärzte nicht ohne Überweisung aufsuchen, dafür aber eine Prämie bekommen oder weniger Praxisgebühr bezahlen, ist nach der Fusion zunächst nicht mehr vorgesehen.”

Quelle Pressemitteilung: Stiftung Warentest