General-Anzeiger: Nobelpreisträger Yunus kritisiert Sozialstaat

Bonn (ots) – Der Wirtschaftsprofessor Muhammad Yunus, der 2006 für
seinen Einsatz zur Bekämpfung der Armut mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet wurde, kritisiert das westliche Modell des
Sozialstaats. Staatliche Leistungen könnten zwar Menschen in Notlagen
vorübergehend helfen, sagte er in einem Interview des Bonner
„General-Anzeigers“ gestern. Langfristig müssten jedoch auch in den
Industriestaaten mehr arme Menschen dazu befähigt werden, ihren
Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Auch hier sei das von Yunus
entwickelte Instrument der Mikrokredite, bei denen kleine Beträge für
eine Existenzgründung verliehen werden, umsetzbar. Im Kampf gegen die
Armut befürchtet Yunus derzeit Rückschläge durch die Schuldenkrise.

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