Gewinnwarnung bei Daimler – Finanzkrise lässt auch die Autohersteller nicht kalt
Heute war der Tag der Wahrheit für die Daimler AG. Die Zahlen für das dritte Quartal 2008 galt es, öffentlich zu machen. Dabei wurde offensichtlich, dass es gar nicht gut aussieht bei dem Autohersteller aus Schwaben. Deshalb senkte man die Prognose für dieses Jahr und gab keine so guten Zahlen aus für die Zukunft. Prompt gab auch der Kurs der Daimler-Aktie nach, rauschte aber nicht in den Keller, wie zuerst vermutet werden konnte angesichts der Gewinnwarnung und der Änderung der Prognose. Die ist nicht die erste Gewinnwarnung durch Daimler in diesem Jahr. Bereits das zweite Quartal endete mit einer Senkung der Prognose.
Die Zahlen für das 3. Quartal finden Sie hier im Überblick:
„Daimler erzielt im dritten Quartal 2008
EBIT von 648 Mio. €
• Darin negative Sonderfaktoren in Höhe von -765 Mio. Euro enthalten
• Konzernergebnis von 213 (i.V. -1.533) Mio. Euro
• Absatz um 3% auf 522.500 Pkw und Nutzfahrzeuge gesunken
• Umsatz um 7% auf 23,8 Mrd. Euro gesunken, bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungskreisveränderungen minus 5%
• Aktienrückkauf-Programm vorläufig ausgesetzt
• Für Gesamtjahr 2008 EBIT aus dem laufenden Geschäft (ohne Sonderfaktoren und Chrysler) von mehr als 6 Mrd. Euro erwartet
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Stuttgart, 23. Oktober 2008
Die sich verschärfende Bankenkrise, ihre Auswirkungen auf die Realwirtschaft und die daraus resultierende weltweite Verunsicherung der Konsumenten hat die Geschäftsentwicklung der Daimler AG (Börsenkürzel DAI) im dritten Quartal deutlich negativ beeinflusst.
Daimler erzielte im dritten Quartal ein EBIT von 648 (i.V. 1.891) Mio. Euro.
Der Ergebnisrückgang ist insbesondere auf das niedrigere Ergebnis von Mercedes-Benz Cars zurückzuführen. Außerdem belasteten Sonderfaktoren das Ergebnis mit -765 Mio. Euro.
Sowohl Daimler Trucks als auch die Bereiche Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses konnten ihre operativen Ergebnisse verbessern. Der Ergebnisbeitrag von Daimler Financial Services lag ebenfalls über dem Vorjahresniveau.
Das Konzernergebnis lag bei 213 (i.V. -1.533) Mio. Euro, das Ergebnis je Aktie belief sich auf 0,21 (i.V. -1,47) Euro. Im Konzernergebnis des Vorjahresquartals waren Sondereffekte im Zusammenhang mit der Chrysler-Transaktion enthalten.
Daimler wird die weitere Umsetzung seines Aktienrückkaufprogramms vorläufig aussetzen. Als Folge dieser Aussetzung kann es sein, dass Daimler sein ursprüngliches Ziel nicht erreichen wird, 10% der ausstehenden Aktien zurückzukaufen.
Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Chef Mercedes-Benz Cars: „Wir stehen vor einer Situation, die sehr herausfordernd ist. Wir werden in allen Geschäftsfeldern konsequent Effizienzprogramme umsetzen und unsere Pläne in Forschung und Produktentwicklung nachhaltig vorantreiben. Die Substanz unseres Unternehmen ist sehr solide und ich bin zuversichtlich, dass Daimler aus dieser Situation gestärkt hervorgehen kann und wird.“
Absatz im dritten Quartal um 3% gesunken
Daimler hat im dritten Quartal 2008 weltweit 522.500 (i. V. 537.000) Pkw und Nutzfahrzeuge abgesetzt.
Der Umsatz ist im dritten Quartal 2008 von 25,7 Mrd. Euro auf 23,8 Mrd. Euro gesunken. Bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungskreisveränderungen sank der Umsatz um 5%.
Zum Ende des dritten Quartals 2008 waren bei Daimler weltweit 275.535 (i. V. 271.961) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 168.667 (i. V. 166.971) in Deutschland tätig.“
Quelle: Daimler AG