Griechenland ist pleite – Kein neues Geld mehr auf den Finanzmärkten
Heute musste der griechische Staatspräsident die finanzielle Kapitulation seines Landes bekannt geben. Griechenland kann kein Geld mehr auf den Finanzmärkten erhalten, und ist damit zahlungsunfähig. Die im Mai zu bedienenden Kredite können nicht zurückgezahlt werden. Und der Euro befindet sich nun im freien Fall.
Denn nicht nur Griechenland ist von der Pleite gezeichnet, auch Portugal droht nun der Staatsbankrott. Aber auch Irland und Spanien sind Wackelkandidaten und möglicherweise dem Bankrott geweiht.
Schuld ist auch die Zinsentwicklung der Staatsanleihen, das heißt, der aufgenommenen Kredite auf den Finanzmärkten. Binnen kurzer Zeit stiegen die Zinsen für griechische Staatsanleihen um 52 Prozent, bei Portugal liegt der Zinsanstieg bei 29 Prozent.
Die anderen Euro-Länder werden nun Geld in diese Länder pumpen müssen, damit der Bankrott nicht zu einem völligen Untergang wird – und damit auch die Banken in großem Umfang Geld verlieren, die Staatsanleihen von Griechenland und Portugal halten. Und darunter sind auch einige deutsche Banken, die insgesamt 43 Milliarden Euro in griechische Staatsanleihen gesteckt haben. Sollte Griechenland keine finanziellen Hilfen erhalten, sähe es schlecht aus für diese Banken, ein Totalverlust wäre die Folge.
Besonders „pikant“ ist die Tatsache, dass auch die Hypo Real Estate, die nur dank milliardenschwerer Finanzhilfe vor der Pleite bewahrt werden konnte, griechische Staatsanleihen hält – und diese Kreditvergabe sogar noch ausgeweitet hat, als bereits Staatsgelder in die eigene Kasse geflossen war. Der Steuerzahler muss also doppelt für den Immobilienfinanzierer herhalten, während die Finanzmärkte munter weiter ihr böses Spiel treiben – und spekulative Wetten laufen auf den Verfall des Euro.