Griechenland Pleite: Wer hat schuld an den Schulden?

Die Bedingungen für die Griechenland-Hilfen

Wer ist schuld an den Schulden, die Griechenland immer mehr in die Pleite treiben? Das ist die große Frage, die sich Experten wie Verbraucher stellen. Hat Deutschland das hoch verschuldete Griechenland in die Enge getrieben? Ist die Währungsunion oder gar die Europäische Union schuld an der ganzen Schuldenkrise?

Meister, CDU-Finanzexperte dazu auf n-tv: „Die Probleme in Griechenland sind nicht in Brüssel oder Berlin entstanden“

Michael Meister, CDU-Finanzexperte, zur Krise in Griechenland

Zu Bedingungen für Hilfen für Griechenland:

„Wir haben eine Überschuldungssituation. Deshalb ist es zwingend notwendig, dass in den Gesprächen zwischen der griechischen Regierung und dem Internationalen Bankenverband eine Vereinbarung freiwillig erreicht wird, die dazu führt, dass Griechenland mittelfristig wieder selbst nachhaltig schuldentragfähig wird. Das ist eine zwingende Voraussetzung für jede weitere Hilfe.“

„Wir erwarten als Basis unserer Entscheidungen für weitere Hilfe ein positives, einvernehmliches Votum der drei Troika-Mitglieder.“

„Die Probleme, die in Griechenland vorliegen, sind nicht entstanden in Brüssel, sie sind nicht entstanden in Berlin, sondern es sind strukturelle Fehlentwicklungen in Griechenland und es ist zwingend notwendig, dass auch die griechische Innenpolitik erkennt, dass hier Strukturveränderungen zwingend notwendig sind – nicht, weil man Brüssel, Berlin, Paris einen Gefallen tun will, sondern um das eigene Land wieder wettbewerbsfähig zu machen, um das eigene Land wieder finanzpolitisch an die Märkte zurückzubringen. Wenn dies nicht gemeinsam geschieht, mit solidarischer Hilfe der anderen Eurostaaten, dann wird Griechenland diesen Weg alleine beschreiten müssen und ich glaube, dann wird er nicht leichter werden.“

Kontext:

Griechenland steht mit dem Rücken zur Wand: Die Hauptgeldgeber Deutschland und Frankreich erhöhen den Druck auf das Euro-Sorgenkind. Zur Tilgung der Schulden Athens brachten Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy ein Sonderkonto ins Spiel, über das Zinszahlungen abgewickelt werden könnten. In Athen gibt es noch immer keinen Durchbruch bei den Spar-Verhandlungen.

Quelle Zitate und Kontext: n-tv