Hat Bundespräsident Wulff in seinem TV-Interview nicht die Wahrheit gesagt?

Stefan Aust widerspricht Aussage von Wulff klar

Die Aussagen des Bundespräsidenten Christian Wulff wurden sehr unterschiedlich aufgenommen. Der Tenor ist jedoch bei vielen gleich: das reicht nicht, was er gesagt hat. Nun kommt es noch dicker für den höchsten Mann im Staat: Stefan Aust, ehemals Chefredakteur des „Spiegel“ und einer der bekanntesten Journalisten unseres Landes widerspricht der Aussage von Wulff klar.

„Aust nennt Einzelheiten zu Wulff-Anruf bei Bild-Chef Kai Dieckmann

Der ehemalige Chefredakteur des Magazins „Der Spiegel“, Stefan Aust, hat sich auf NDR 90,3 zu der Mailbox-Nachricht geäußert, die Bundespräsident Wulff auf der Mailbox von BILD-Chefredakteur Kai Diekmann hinterlassen hat.
Aust sagte in der Sendung Treffpunkt auf NDR 90,3, Bundespräsident Wulff habe den Eindruck erweckt, als habe er den Chefredakteur der Bild angerufen im Affekt und ihn beschimpft und seiner Wut freien Lauf gelassen. Stefan Aust dazu:

„Das ist nicht der Fall. Diese Tirade, die ja mehrere Minuten dauerte, ist nicht etwa im erregten Ton abgelaufen. Es sind auch keine unflätigen Worte gefallen. Das weiß ich definitiv. Sondern sie ist in geradezu ruhigem, sachlichem, strengem, sozusagen Anwaltsjargon fast auf diese Mailbox gewandert. Das heißt: Es ist keine Tat im Affekt gewesen, kein emotionaler Wutausbruch. Sondern es war eine sehr klare, präzise und nüchterne kontrollierte Kampfansage. So ist es gewesen. Das weiß ich definitiv“.“

Quelle: NDR 90,3