Hypo Real Estate schreibt weiter rote Zahlen

Verlust durch Staatsanleihen der PIIGS-Staaten bald weitaus höher?

Die Hypo Real Estate, von der Bundesregierung einstmals als systemrelevant bezeichnet, stellte heute ihre Zahlen für das erste Quartal 2010 vor. Darin wird deutlich: Der Verlust wird weniger. Nur: Der Verlust könnten durch die Kredite an die so genannten PIIGS-Staaten, Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien, bald wieder in die Höhe schnellen. Aktuell hat die HRE 39,2 Milliarden Euro Ausstände von diesen Staaten.

HRE reduziert auch im ersten Quartal 2010 den Verlust

Vorsteuerergebnis mit -324 Mio. € besser als im Vorjahresquartal
Kreditrisikovorsorge und Garantiegebühren belasten Ergebnis weiter

Der Hypo Real Estate Konzernverbund (HRE) setzt im schwierigen Marktumfeld für die Immobilien- und Staatsfinanzierung die Restrukturierung fort und hat auch im ersten Quartal des laufenden Jahres den Verlust weiter reduziert. Der Konzern weist ein Ergebnis vor Steuern von -324 Mio. € aus nach -406 Mio. € im Vorjahresquartal. Im ersten Quartal des laufenden Jahres belasteten erneut die Kreditrisikovorsorge in Höhe von 260 Mio. € und die Aufwendungen für externe Liquiditätsunterstützung in Höhe von 119 Mio. € das Ergebnis.

Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Jahresende 2009 marktinduziert um 2 Prozent auf 366 Mrd. €. Die Markteffekte wirkten sich allerdings nur bedingt auf die risikogewichteten Aktiva aus, die im ersten Quartal auf 79 Mrd. € (12/2009: 81 Mrd. €) sanken.

Der Konzern erwirtschaftete operative Erträge von 51 Mio. € nach -80 Mio. € im Vorjahresquartal. Dabei sank zwar der Zinsüberschuss unter anderem durch den Abbau von zinstragenden Vermögenswerten auf 291 Mio. € (Q1/2009: 371 Mio. €). Allerdings fielen das Handelsergebnis mit -105 Mio. € (Q1/2009: -162 Mio. €) und das Finanzanlageergebnis mit -11 Mio. € (Q1/2009: -30 Mio. €) besser aus als im Vorjahresquartal. Der Provisionsüberschuss war mit -100 Mio. € (Q1/2009: -108 Mio. €) weitestgehend unverändert. Hier wirkten sich die Aufwendungen für externe Liquiditätsunterstützung in Höhe von 119 Mio. € negativ aus; diese Aufwendungen lagen jedoch bedingt durch die teilweise zurückgeführte Liquiditätsunterstützung niedriger als im Vorjahresquartal (Q1/2009: 129 Mio. €).

Die Nettozuführung zur Kreditrisikovorsorge stieg im Berichtsquartal auf 260 Mio. € (Q1/2009: 196 Mio. €) aufgrund der anhaltend schwierigen Situation an den Immobilienfinanzierungsmärkten. Dagegen sank der Verwaltungsaufwand vor allem wegen niedrigerer Personalaufwendungen auf 115 Mio. € (Q1/2009: 130 Mio. €).

Die regulatorischen Kapitalquoten sanken bedingt durch die Verluste weiter. Zum Ende des ersten Quartals betrug die Kernkapitalquote auf Konzernebene 7,7 Prozent. Mit der weiteren Rekapitalisierung, die der SoFFin Ende April beschlossen hat, würden sich die Kapitalquoten verbessern.

Die Vorstandsvorsitzende der HRE Holding AG Manuela Better sagte:

„Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres war das beste seit Herbst 2008. Wir sind auf einem guten Weg, den Verlust im laufenden Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr trotz zusätzlicher Aufwendungen für die geplante Abwicklungsanstalt weiter zu reduzieren. Wir gehen dennoch unverändert davon aus, nicht vor 2012 in die Gewinnzone zurückkehren zu können.“ Laut Manuela Better macht die HRE gute Fortschritte bei den Vorbereitungen für die geplante Abwicklungsanstalt, auf die die HRE nicht strategische oder notleidende Vermögenswerte übertragen will.“

Quelle Pressemitteilung: Hypo Real Estate