Inflationsrate 2022 von mehr als 5 Prozent erwartet

Unser Leben wird immer teurer. Und ein Ende der Preiserhöhungen ist nicht in Sicht. Inzwischen erwartet das ifo Institut eine Inflationsrate 2022 von mehr als 5 Prozent. Wie eine aktuelle Befragung des ifo ergab, wollen immer mehr Unternehmen in den kommenden drei Monaten ihre Preise erhöhen. Mit 54,6 Punkten ist bei der ifo Preiserwartung ein neuer Höchstwert erreicht. Im Februar lag dieser Wert (korrigiert) auf noch 47,6 Punkten.

„Vor allem in den konsumnahen Branchen müssen die Menschen mit stark steigenden Preisen rechnen. Im Nahrungsmittel-Einzelhandel sind die Preiserwartungen auf 94,0 Punkte gestiegen, im übrigen Einzelhandel auf 68,2 Punkte und bei den konsumnahen Dienstleistern auf 64,0 Punkte.“ schreibt das ifo in der heute Vormittag veröffentlichten Pressemitteilung zur Befragung zur Preiserwartung.

Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen: „Der Angriff Russlands auf die Ukraine treibt nicht nur die Energiekosten in die Höhe, sondern auch die Preise vieler Agrarrohstoffe“.

Inflationsrate 2022 von deutlich über 5 Prozent erwartet

Wollmershäuser fügte außerdem hinzu: „Damit dürfte die Inflationsrate in diesem Jahr auf deutlich über 5 Prozent steigen. Das gab es in Deutschland zuletzt vor über 40 Jahren, als die Inflationsrate nach der zweiten Ölpreiskrise im Jahr 1981 auf 6,3 Prozent kletterte.“

Bei der ifo Preiserwartung im Rahmen der ifo Konjunkturumfragen wird nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderungen gefragt. Darauf wies das ifo Institut hin.

Fakt ist, wir alle werden uns angesichts einer Inflationsrate 2022 von 5 Prozent oder noch mehr warm anziehen müssen. Und ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht. Niemand weiß, wann dieser unsägliche Krieg endlich enden wird. Und die Probleme der Lieferketten sind aufgrund des aktuellen Lockdown in Shanghai erneut deutlich drängender geworden. Es ist zu befürchten, dass besorgte Verbraucher noch mehr als bisher Hamsterkäufe tätigen. Damit würde den Menschen, die kaum etwas zum Leben haben, die tägliche Versorgung noch mehr erschwert.

Quelle Zitate und Grafik: ifo Institut