Kemfert erwartet steigende Strompreise in 2013

Preissteigerungen nicht allein der Energiewende geschuldet

Die Energiewende in Deutschland wird vor allem von denen als teuer betrachtet, die sich gegen die Abkehr von Atomstrom wehren. Dabei sind die aktuellen und künftigen Preissteigerungen beim Strom nicht allein der Energiewende geschuldet, wie die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert in einem aktuellen Interview mit der „Südwest Presse“ deutlich machte.

Für 2013 erwartet Kemfert einen weiteren Anstieg der Strompreise, geht jedoch davon aus, dass es nicht zu Preisexplosionen kommen wird. Und: „Die Strompreise würden übrigens auch ohne Energiewende steigen. Sie selbst hat daran nur einen kleinen Anteil.“

Zudem geht die Energieexpertin des DIW davon aus, dass es immer noch zu wenig Wettbewerb unter den Stromanbietern gibt – und hält den kostenlosen oder kostengünstigeren Basisbedarf für Geringverdiener für „keine schlechte Idee“. Und zu den hohen Strompreien: „Die Konzerne konnten wegen des mangelnden Wettbewerbs hohe Preise verlangen und auch Mitnahmeeffekte erzielen. Sie sind eine Black Box – ihre Kalkulation ist nicht zu durchschauen.“

Zumindest teilweise gibt es ihn jedoch schon, den Wettbewerb bei den Stromanbietern – und auch das Vorurteil, Ökostrom sei teurer als Atomstrom, wurde längst wiederlegt. In wie weit die Strompreise 2013 steigen werden, bleibt nun abzuwarten. Wie die „Welt“ berichtet, sind die Strompreise seit Anfang 2009 im Grundversorgertarif um 13,5 Prozent gestiegen. Mehr Wettbewerb unter den Stromanbietern und mehr Wechselwilligkeit der Stromkunden könnte die Situation durchaus verändern, doch dies ist und bleibt wohl eine Frage der Zeit.