Kommt das Ende der Privaten Krankenversicherung?

Krankenversicherung vor dem Wendepunkt

Das deutsche Gesundheitssystem steht am Scheideweg. Die Versicherungspflicht für Selbständige, die Beitragsrückstände und die steigenden Beiträge in der Privaten Krankenversicherung machen das bisherige System fraglich.

Es gibt Experten, die eine Abschaffung der Privaten Krankenversicherung und die Einführung einer Bürgerversicherung für alle fordern. Das Problem dabei ist ein Altes: auch die Bürgerversicherung würde nicht viel an der Zwei-Klassen-Medizin ändern, wie wir sie jetzt kennen.

Der Weg, das Gesundheitssystem zu retten, ist deshalb möglicherweise ein ganz anderer. Eine Bürgerversicherung ja, aber dann mit klaren und guten Leistungen für alle, damit sich nicht der, der es sich leisten kann, auch noch zusätzlich teurere Leistungen kaufen kann. Private Zusatzversicherungen ja, aber nicht auf dem Niveau, das es zu zwei verschiedenen Arten von medizinischer Versorgung führt.

Am bisherigen Modell der Privaten Krankenversicherung sollte deshalb durchaus festgehalten werden, gerade weil es eine Wahlfreiheit bietet. Dennoch sollte die Versicherungspflicht so umgestaltet werden, dass jeder Krankenversicherte einen Grundbetrag zahlen muss für seine Krankenversicherung. Dann würde es nicht zum Einstieg in Billigtarife und damit später zu einem teuren Erwachen kommen für die Selbständigen, die sich von den Einsteigertarifen in der Privaten Krankenversicherung „blenden“ lassen.