Kommt eine Zwangsabgabe zur Rettung der Euro-Zone?
Dass es bergab geht mit der Euro-Zone ist bereits seit Jahren offensichtlich. Die Rezession in der Währungsunion ist nun jedoch unaufhaltsam geworden. Die Europäische Zentralbank hat längst ihr Pulver verschossen hinsichtlich der möglichen geldpolitischen Maßnahmen, gebracht hat jedoch weder der niedrige Leitzins, der Strafzins für Bankeinlagen noch das Ankaufprogramm für Staatsanleihen etwas. Der niedrige Ölpreis lässt die Inflationsrate weiter im Keller sein, die wirtschaftlichen Probleme in China und Russland machen auch Europa zu schaffen. Es droht eine Finanzkrise, die schlimmer sein könnte als jene, die 2007 und 2008 die globale Wirtschaft in die Knie zwang, und deren Folgen in vielen Ländern bis heute nicht ausgestanden sind.
Steht eine Finanzkrise dramatischen Ausmaßes vor der Tür?
Beim World Economic Forum in Davos hat OECD-Aufseher William White vor einer Finanzkrise noch größeren Ausmaßes gewarnt. White, der einstmals Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich war, geht davon aus, dass die Rezession, die sich bereits jetzt abzeichnet, faule Kredite in Höhe von einer Billion Dollar platzen lassen wird. Whites Ansicht nach ist das Weltfinanzsystem mittlerweile gefährlich instabil geworden. Bereits 2005 hatte William White vor einer Finanzkrise gewarnt, die 2007 tatsächlich kam, und im September 2008 ihren Höhepunkt fand in der Pleite der US-Großbank Lehman Brothers.
Zwangsabgabe und Vermögensabgabe auch in Deutschland möglich
Nun muss etwas geschehen, um es nicht zu einem völligen Knall kommen zu lassen. Es könnte sein, dass entweder die EZB eine Zwangsabgabe auf Spareinlagen erheben wird. Oder die Abgabe auf Vermögen kommt, welche der Internationale Währungsfonds, IWF, schon seit Jahren in der Schublade hat. Vor wenigen Jahren war bereits in Zypern eine solche Zwangsabgabe auf Kapitalanlagen erhoben worden, um die maroden Banken im Land zu retten. Dies könnte eine Blaupause gewesen sein und bald in der ganzen Währungsunion, und damit auch in Deutschland, kommen, wenn es hart auf hart kommt.