Krankenkassenzusatzbeitrag und Kopfpauschale
Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen ohne Sozialausgleich?
Was wird aus dem deutschen Gesundheitssystem? Dies ist eine Frage, die sich in diesen Tagen und Wochen auf die Nägel vieler gebrannt hat. Das System ist nicht mehr bezahlbar, Geld muss irgendwo her. Und dies dann mittels der Einführung von Krankenkassenzusatzbeiträgen und der Kopfpauschale, die wohl schleichend kommen wird.
„Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, zur Gesundheitsreform: „Der Zusatzbeitrag wird ohne Sozialausgleich steigen“
Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, über Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen:
„Ich glaube, man wird sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, nämlich dass der Bürger in Form von Kopfpauschalen 20 Euro pro Monat Zusatzbeiträge zu entrichten hat. Somit geht also die Einigung zu Lasten Dritter. Man wird nicht viel sparen, danach sieht es nicht aus, sondern es wird kosmetisch hier und da einen kleinen Sparbeitrag der Ärzte und der Krankenhäuser geben. Aber ich rechne mit dem ganz großen Einstieg in die ‚kleine Kopfpauschale‘ durch die Hintertür. Der Zusatzbeitrag wird ohne Sozialausgleich steigen.“
Vorschläge zu Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen:
„Zunächst einmal müsste viel drakonischer gespart werden. Beispielsweise das Sparpaket für Arzneimittel, das müsste viel stärker ausfallen, da sind noch Reserven drin. Wir haben in Deutschland in Europa die höchsten Arzneimittelpreise, obwohl wir der größte Abnehmer sind. Wir müssen auch überlegen: überflüssige Leistungen müssen vermieden werden. Und wir müssen uns überlegen: Wie können wir die wirklich gut Verdienenden in Deutschland auch an der Finanzierung des Gesundheitssystems beteiligen? Die Vorschläge, die wir bisher hören, das sind ja immer Vorschläge, die zu Lasten der mittleren und der kleinen Einkommensgruppen gehen.“
Kontext:
Die Gesundheitsexperten von Union und FDP kommen heute erneut zusammen, um über Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen zu beraten. Dabei stehen auch Mehrbelastungen für die Versicherten in Form höherer Zusatzbeiträge zur Diskussion. Auf Sparrunden müssen sich neben der Pharmaindustrie auch niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser einrichten. Diese haben bereits Protest angemeldet.“
Quelle Zitate: n-tv