Kredite und Schulden: 26 Prozent der jungen Deutschen bereits einmal in finanzieller Schieflage
Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank
Deutschland ist nicht mehr nur das Land der Sparer. Die zeigt auch eine aktuelle Emnid-Umfrage, die im Auftrag der Postbank durchgeführt wurde und deren Ergebnisse heute Vormittag von der Postbank veröffentlicht wurde. Kredite werden für viele Dinge aufgenommen, das erste Auto, die erste Wohnung, dabei aber oftmals nicht die finanzielle monatliche Belastung bedacht, die ein Kredit mit sich bringt. 26 Prozent der jungen Deutschen waren deshalb bereits einmal in finanzieller Schieflage, wie die Umfrage ergab.
„Jung und verschuldet
Jeder vierte junge Deutsche hat sich schon einmal finanziell übernommen, so eine Postbank Studie. Unsichere Arbeitsverhältnisse sind der Hauptgrund dafür. Experten raten, vor dem Kreditantrag Einnahmen und Ausgaben genau zu prüfen.
Nach einer aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank ist jeder vierte junge Deutsche (26 Prozent) zwischen 18 und 29 Jahren schon einmal in eine finanzielle Schieflage geraten. Von allen Deutschen hat nur jeder Fünfte (20 Prozent) in der Vergangenheit größere finanzielle Probleme gehabt, in der Generation 60 plus sogar nur jeder Achte (zwölf Prozent). Je jünger, desto höher die Gefahr, sich zu verschulden? “Die Ergebnisse der Postbank Studie decken sich weitestgehend mit den statistischen Werten und unseren Erfahrungen in den Schuldnerberatungsstellen”, sagt Frank Lackmann, Referent für Kredit und Entschuldung der Verbraucherzentrale NRW.
Junge Menschen machen vor allem Schulden für die eigene Wohnung, zum Beispiel für Renovierung, Einrichtung und Kaution, leisten sich zudem einen Computer und einen eigenen PKW für den Weg zur Arbeit. “Wenn man die Kreditraten bedienen kann, ist das alles kein Problem. Es wird jedoch gefährlich, wenn Einnahmen plötzlich ausfallen und es dadurch zu einer Überschuldung kommt.” Größtes Risiko, in die Schuldenfalle zu geraten: Die Beschäftigungsverhältnisse junger Menschen sind häufig unsicher, viele arbeiten bei Leiharbeitsfirmen oder werden schneller gekündigt als der Kollege mit Frau und Kind.
Hilfe: besser zu früh als zu spät
Unabhängig vom Alter gilt: “Bevor jemand einen Kredit aufnimmt, sollte er seine finanzielle Situation genau prüfen”, rät Eva Geiser von der Postbank. Sie empfiehlt einen Haushaltsplan mit einer ehrlichen Aufstellung aller Einnahmen, Fixkosten und veränderlichen Ausgaben. Anhand dessen kann die Bank berechnen, wie groß der Spielraum für die Abzahlung eines Kredites ist. Wichtig: Auch jährliche Zahlungen, etwa für Versicherungen und Steuern, im Haushaltsplan nicht vergessen. Zudem sollte die Sicherheit des Beschäftigungsverhältnisses unbedingt in die Überlegungen mit einbezogen werden.
Es gilt die Faustregel, dass man nicht mehr als 15 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens für Kreditraten ausgeben sollte. Merkt man, dass die Schulden wachsen und es sich abzeichnet, dass Kredite nicht mehr bedient werden können, sollte man schnellstmöglich professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
“Je früher das Problem in Angriff genommen wird, desto besser, um den Teufelskreis zu unterbrechen”, sagt Frank Lackmann. Erste Adresse ist eine anerkannte Schuldnerberaterstelle der Verbraucherzentrale oder der Freien Wohlfahrtspflege. Adressen und Informationen unter: www.meine-schulden.de.“
Quelle Pressemitteilung: Postbank