Lebensversicherung als Geldanlage – Hat die Kapitallebensversicherung ausgedient?

Die Zinsen für das in einer kapitalbildenden Lebensversicherung angelegte Geld werden in diesem Jahr fallen, dies hat sich bereits seit einiger Zeit angedeutet. Der Grund ist einfach: Die Wertpapiere, in welche die Versicherungskonzerne den größten Teil der Kundengelder inzwischen anlegen, sind meistens festverzinslich. Und werfen damit in Niedrigzinsphasen, wie sie momentan bei uns in Deutschland vorkommt, keine wirklichen hohen Zinsen ab.

„Schuld“ daran trägt der niedrige Leitzins der Europäischen Zentralbank. Die Notenbank der Euro-Währungszone hat den wichtigen Zinssatz immer noch auf 1,00 Prozent belassen. Das historische Tief führte zu einem Zinsabfall bei festverzinslichen Geldanlagen.

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Und genau hier liegt das Manko der Versicherten. Die Versicherungsunternehmen legen nur noch begrenzt Geld in Aktien an, da sie sich aus dem Börsengeschehen zurückgezogen haben aufgrund der Finanzkrise. Jetzt aber, wo der DAX wieder an Fahrt gewinnt und nun auch wieder die Marke von 6.000 Punkten überschritten hat, kommen die Versicherungskonzerne nicht mehr in die Gänge und legen kaum noch Geld in Aktien an. Und verlieren damit täglich Geld, das eigentlich ihren Versicherten zu Gute kommen sollte als Zinsen und als Überschussbeteiligung.

Die Kapitallebensversicherung, bereits seit längerem umstritten wegen der hohen Kosten für die Versicherung, verliert deshalb mehr und mehr an Daseinsberechtigung. Viel günstiger und auch lohnender ist es da für den Kunden, eine normale Risikolebensversicherung abzuschließen, die wenig kostet und dennoch den Hinterbliebenen viel bringt im Todesfall – und zusätzlich monatlich einen bestimmten Betrag auf ein Tagesgeldkonto anzusparen. So ist der Hinterbliebenenschutz gewährleistet, aber auch das Geld, das angespart wird, ist jederzeit verfügbar, falls etwas passieren sollte. Manche Geldinstitute bieten auch ein Bonussparen an, bei dem Monat für Monat ein bestimmter Betrag eingezahlt wird, und sich dies durch Zinsen und Bonuszinsen Jahr für Jahr vermehrt. Meist ist die letztgenannte Art des Sparens eine Sparform mit einer normalen Sparbuch-Kündigungsfrist von drei Monaten.